Fear Factory - The Industrialist

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VÖ: 01.06.2012
Bandinfo: FEAR FACTORY
Genre: Industrial Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Das Comeback Album „Mechanize“ aus dem Jahr 2010 hat es schon angedeutet, dass FEAR FACTORY sich anschicken wieder zu alten Tugenden zurückzufinden, aber erst „The Industrialist“, dieses von Rhys Fulber produzierte Konzeptalbum, kann nahezu auf Komplettdistanz überzeugen. Die Industrial Metal Pioniere setzen natürlich nach wie vor auf Dino Cazares‘ maschinengewehrartiges Stakkatoriffing, Burton C. Bell’s abwechslungsreiches Organ und eine maschinell klingende, aber immens druckvolle Schlagzeugarbeit, die - soweit man das heraushören kann - nicht menschlichen Ursprungs ist.

Anders als bei „Mechanize“ gelingt dem um ex-CHIMAIRA Member Matt DeVries (Bass) ergänztem Duo aus Kalifornien diesmal aber ein Traumeinstand. Der Titelsong ist ohne Übertreibung der beste FEAR FACTORY Track seit gefühlten 100 Jahren und weckt nicht nur einmal Erinnerungen an selige „Demanufacture“ Zeiten. Aber auch der Rest des Materials – bis auf das wirklich völlig unnötige, über neun Minuten dauernde „Geräuschinstrumental“ „Human Augmentation“ – lässt wenig Wünsche offen. Die beiden FEAR FACTORY Maincharaktere konzentrieren sich auf ihre schon für verloren geglaubten Stärken und erzeugen eine maschinelle, vor Kälte nur so strotzende Aura, welche nebst Cazares unglaublichen Riffgespür, von Burton C. Bell’s variabler Stimme lebt. Auch Rhys Fulber dürfte (wie schon bei „Mechanize“) einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Sci-Fi-Metal Gourmethappen gehabt haben.

Gerade unter dem Kopfhörer entdeckt man immer wieder homogen eingeflochtene, elektronische Spielereien, die, nebst der gesteigerten Abwechslung, auch ein nicht zu unterschätzendes Aufmerksamkeitspotential offenbaren. Allein der verschrobene Keyboardpart in „God Eater“ ist irgendwie völlig Outta-Space…aber auch das Bohrer artige Geräusch, welchen einem in „Depraved Mind Murder“ verfolgt fällt in diese Kategorie. Ebenso wie die Eisenhammerschläge in „Virus of Faith“, die völlig überraschend platzierten Discoeinflüsse zu „Difference Engine“, oder das mit Klavier und allerlei Düsterstimmung daherkommende Instrumental „Religion is Flawed Because Man is Flawed“.

Besser als „Mechanize“, daran gibt es keinen Zweifel, mit der Tatsache, dass FEAR FACTORY ihr Jahrhundertwerk „Demanufacture“ wohl nie wieder erreichen werden, hab ich mich ja mittlerweile abgefunden, dennoch ist „The Industrialist“ ein durch und durch heftiges und auch überzeugendes Album geworden, welches sich nicht nur die FF-Freaks in die heimische Bude bugsieren sollten.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (25.05.2012)

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