Pathfinder - Fifth Element

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VÖ: 25.05.2012
Bandinfo: Pathfinder
Genre: Power Metal
Label: Sonic Attack
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Lineup  |  Trackliste

PATHFINDER waren in den vergangenen zwei Jahren eine DER aufsteigenden Bands und mit ihrem starken Debütalbum "Beyond The Space, Beyond The Time" haben sie sich sehr schnell in der gesamten Szene etablieren können. Das Album erhaschte zig positive Reviews und galt für viele als DAS Power Metal Album 2011. Somit haben es sich die Polen schon mit ihrem Erstling sehr schwer gemacht, weil die Erwartungshaltung natürlich bereits enorm hoch ist und man einen relativ hohen Maßstab gesetzt hat. Nun sind PATHFINDER nach etwas mehr als einem Jahr bereits zurück mit ihrer Fortsetzung zu "Beyond The Space, Beyond The Time". "Fifth Element" heißt das gute Teil und für den Mix zeichnete sich Sascha Paeth aus, der da draußen einigen ein Begriff sein dürfte.

Wie von den Polen bereits gewöhnt, wird die Platte von einem epischen Intro eingeleitet, welches mit der atmosphärischen Stimme des Sprechers punkten kann. Dazu die noch bombastischeren Orchestrierungen, die einem echten Orchester schon sehr nahe kommen.
Mit dem Titeltrack geht es direkt in die Vollen und Gänsehaut ist vorprogrammiert. Gleichzeitig ist "Fifth Element" das schwerste Brett auf dem Album mit seinen knapp neun Minuten. Dennoch kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf... epische Melodien, brutal gute Vocals von Sänger Szymon, technisch versierte Gitarrenarbeit und Orchestrierungen, die einem wirklich die Gänsehaut auftreiben. Man hat beinahe schon das Gefühl, als würde man selbst in epische Schlachten ziehen und das kann nur positiv gemeint sein. Der Song punktet trotz seiner Länge mit einer sehr gut durchdachten Struktur und haut wider Erwarten bereits jeden Song vom Debütalbum weg. Was für ein fulminanter Start für dieses Album!

"Ready To Die Between The Stars" macht genau da weiter, wo der Titeltrack aufgehört hat. Technisch ist diese Band jetzt schon in der Königsklasse angekommen! Ich habe SELTEN derart "junge" Bands erlebt, die ihre Instrumente bereits SO zu bedienen wissen! Gitarren und Keyboard verschmelzen zu einer EInheit, die von der unfassbar fetten Orchestrierung untermalt wird. Ich kann auch hier nur wieder meine Begeisterung ausdrücken, ganz großes Kino! Die Strophen fangen behutsam an, gehen dann in die Vollen und lassen erneut einige Gänsehautmomente aufkommen. Der Gesang ist dermaßen gut, da fehlen mir wirklich die Worte. Im relativ ausgelutschen Power Metal Bereich bekommt man heutzutage meist belanglose Vocals serviert, die klingen wie alles bisherige... bei PATHFINDER hat man mit Szymon Kostro einfach jemanden am Mikro, der unverwechselbar ist und dazu noch eine sehr fette Bandbreite inne hat. Um nochmal auf den Song zurückzukommen - mitreißend und verdammt episch trifft auch hier zu. Toller Uptempo-Chorus, der jedes Power Metal Herz höher schlagen lässt. Dazu die versierte Gitarrenarbeit, die einfach nach was klingt und nicht so stupide daher kommt.

Es fällt wirklich auch extrem schwer, hier nur die besten Songs rauszupicken, weil eigentlich alle auf einem Level sind. Die Qualität von "Fifth Element" lässt das Debütalbum fast schon in Vergessenheit geraten und ich schimpfe mich definitiv nicht als irgendein übertriebenen Fanboy.

"Ad Futurum Rei Memoriam" drückt zum Ende hin nochmal sehr ordentlich aufs Gaspedal, wobei die Geschwindigkeit zumeist sowieso sehr hoch gehalten wird, wenn man mal vom stampfenden "March To The Darkest Horizon" und der emotionalen ruhigen Ballade "Yin Yang" absieht.
Auch hier fällt sofort wieder auf, wie extrem gut PATHFINDER komplett ohne Vocals klingen würden. Es gibt da draußen Bands, die sich verdammt glücklich schätzen könnten, wenn sie eine derart gute Instrumentalisierung hinter ihren Songs hätten. Doch PATHFINDER haben eben dazu noch einen großartigen Sänger mit an Bord, der hin und wieder von einer Dame unterstützt wird, dessen Name mir leider nicht bekannt ist.
Jedenfalls haut der Song nochmal ordentlich rein mit etwas aggressiveren Strophen und einem sehr hymnischen Refrain, der mich persönlich total umgehauen hat. Derartige Songs findet man im Jahre 2012 nur noch GANZ selten. Vieles klingt wie eine Kopie aus den guten alten RHAPSODY-Zeiten, doch PATHFINDER klingen trotz der unverkennbaren Parallelen zu eben genannter Band sehr eigen und bringen den guten alten epischen Power Metal wieder zurück mit einer ordentlichen Auffrischung.

Was soll ich noch groß an Worten verlieren? Ich tue mich noch schwer damit, irgendeine "Platte des Jahres" auszurufen, weil das Jahr noch relativ jung ist, aber "Fifth Element" wird mit 100%iger Sicherheit zu den fünf besten Platten 2012 zählen, da bin ich mir ganz sicher. Was hier für ein Feuerwerk gezündet wird, sucht wirklich seinesgleichen. Die Platte geht über eine Stunde und die Spannung wird dennoch dauerhaft hoch gehalten, Langeweile gibt es hier einfach nicht! Das man ein bereits extrem gutes Debüt quasi derart alt aussehen lassen kann, hielt ich für unmöglich, doch PATHFINDER haben nochmal eine sehr fette Portion an Qualität oben drauf gepackt. Wer also eine der wohl besten Scheiben 2012 nicht in seinem CD-Regal missen möchte, der sollte schleunigst zuschlagen und die Band supporten. Verdient haben sie es in jedem Fall!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Sonata (21.05.2012)

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