Emmure - Slave To The Game

Artikel-Bild
VÖ: 13.04.2012
Bandinfo: EMMURE
Genre: Deathcore
Label: Victory Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Kollege Reini fängt mit dem ultrabrutalen Bollo-Deathcore der US-amerikanischen Vielarbeiter von EMMURE schon länger nichts mehr an, vielleicht sollte sich der True- und NWoBHM-geschädigte Old-School-Fanatiker (das True nimmst aber schleunigst zurück lieber Herr Kollege! - Reini) aber auch einfach mal entspannen und sich die meist kurzen, aber unheimlich wuchtigen Gewalteruptionen lethargisch durch die Gehörgänge knallen lassen. „Slave To The Game“ ist jetzt das tatsächlich unfassbare fünfte Album innerhalb von sechs Jahren – die Arbeitsmoral der New Yorker ist schier unglaublich. Da sich die guten Herren aber tatsächlich in einem eng gesteckten Genre bewegen, gibt es wohl gleich viele EMMURE-Hasser wie Fans.

Auf „Slave To The Game“ hat die Truppe gleich im doppelten Sinne abgespeckt – einerseits vor allem Sänger Frank Palmeri körperlich, andererseits ist die musikalische Ausrichtung nicht mehr dermaßen ballernd wie auf dem direkten Vorgänger „Speaker Of The Dead“, meines Erachtens noch immer der fetteste Wutklumpen der Deathcore-Szene. Reduziert, aber nicht langweilig, das sei noch dazu gesagt, denn bis auf das kurze Intro „Insert Coin“ wird natürlich trotzdem der Dampfhammer geschwungen und freudig zum Erdäpfel brocken und Windmühlen moshen aufgerufen. „Protoman“ oder „I Am Onslaught“ enthalten alle Ingredienzen, die den Deathcore vor wenigen Jahren zur Riesenpopularität verhalfen – fette Breakdowns, grunz-keifig durchmischte Aggro-Vocals, einfache, von einem Affen spielbare Chords und Riffs, die tief nach unten gestimmt trotzdem bleischwer aus den Boxen wabern.

Überraschungen gibt es natürlich so gut wie keine, lässt man das gesampelte Zwischenspiel „Poltergeist“ einmal außen vor. Bei „Cross Over Attack“ besinnt sich Palmeri mit seinen Shouts auf den eher traditionellen Hardcore, „MDMA“ hingegen beginnt fast beruhigend progressiv, verwandelt sich aber relativ schnell in ein abstruses Songmonster, das im Endeffekt so klingt, als ob CONVERGE und THE CHARIOT sich mit EMMURE zu einem flotten Dreier entschieden hätten. Somit ist „Slave To The Game“ der erwartet überraschungsarme, aber eben fetzige Deathcore-Kracher geworden, der für mich zwar nicht die Intensität des Vorgängers besitzt, aber immer noch um Welten aggressiver klingt, als etwa die unheimliche enttäuschende letzte AS BLOOD RUNS BLACK. Und wer weiß – vielleicht arbeitet Palmeri ja auch bald mit Dubstep-Wunder SKRILLEX zusammen. Würde bestimmt fett klingen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (11.04.2012)

WERBUNG: Hard
ANZEIGE
ANZEIGE