Accept - Stalingrad

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VÖ: 06.04.2012
Bandinfo: ACCEPT
Genre: Heavy Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste

Kaum einer hätte gedacht, dass ACCEPT anno 2010 so nahtlos an alte Glanztaten würden anknüpfen können, wie sie das mit dem Comeback-Werk "Blood Of The Nations" getan haben; und kaum einer hätte gedacht, dass neo-Sänger Mark Tornillo mit dem charismatischen Organ von Metal-Legende Udo Dirkschneider würde mithalten können. Doch beides konnten die Mannen rund um Wolf Hoffmann und Peter Baltes beweisen, und nunmehr melden sie sich mit dem Nachfolgewerk "Stalingrad" zurück. Und dabei stellt sich natürlich die Frage: Können die Jungs das hohe Niveau des Vorgängers halten?

Nun, man legt gleich standesgemäß mit "Hung Drawn and Quartered" los, das etwa an "Locked And Loaded" vom Comebackalbum erinnert, und einen durchaus gefälligen Opener darstellt, ohne dabei jedoch wirklich ein amtliches Highlight zu sein. Aber Fronter Mark liefert auch hier wieder eine beeindruckende Performance ab und knüpft nahtlos an seine starke Leistung auf "Blood Of The Nations" an. Etwas grooviger geht's dann mit dem Titeltrack "Stalingrad" weiter, der mit atmosphärischem Chorus und klassischen ACCEPT-Schlachtchören punkten kann; auch herausragend hier das melodische Solo im Mittelteil. Das sollte definitiv eines der Live-Highlights werden!

Etwas rockiger wird's dann mit "Hellfire" und "Flash To Bang Time", die in der Form ebenfalls auf "Blood Of The Nation" Platz gefunden hätten, die richtig großen Kracher aber auch nicht darstellen. Interessanter geht es mit "Shadow Soldiers" weiter, das mit seinem galoppierenen Beat an Songs wie "Head Over Heels" erinnert, und mit den ruhigeren Gesangspassagen auch Mark Tornillo die Gelegenheit gibt, seine Vielseitigkeit auszuspielen. Abgerundet wird der Track durch die gelungenen Gitarreneinlagen und einem weiteren Mitgröhl-Chorus. Auch as folgende "Revolution" lebt hauptsächlich von der großartigen Gesangsleistung von Mark Tornillo, und sollte ebenfalls in der Livesituation großartig funktionieren. Das gilt im Übrigen auch für "Against The World" - eine Metal-Bruderschaftshymne, wie sie im Buche steht.

Nach coolem Groove bei "Twist Of Fate" steigen dann ACCEPT mit "The Quick And The Dead" nochmal ein bisschen aufs Gas, und schließlich endet man mit dem epischen "The Galley" mit über sieben Minuten Länge, bei dem sich ACCEPT noch einmal austoben können, und ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen.

Fazit: ACCEPT halten zwar im Großen und Ganzen des durchaus hohe Niveau des Vorgängers, allerdings tritt man bei vielen Songs auch ein wenig auf dem Stand. So sind etliche der Tracks auf "Stalingrad" zwar alles andere als schlecht, allerdings finden sich nicht ganz so viele Nummern auf dem Album, die sofort zum begeisterten Emporstrecken der Pommesgabeln anregen, wie es etwa das famose "Teutonic Terror" vermochte. ACCEPT verstehen ihr Handwerk natürlich, und liefern erneut hochklassige klassische Heavy Metal-Kost ab - der Offene-Münder-Effekt, den "Blood of the Nations" hervorgerufen hat, setzt auf "Stalingrad" aber nur stellenweise beziehungsweise mit Verzögerung ein. Dennoch stellt "Stalingrad" in diesem Genre natürlich einen Pflichtkauf dar, und sollte Freunde des traditionellen Metals bestens zufriedenstellen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Dragonslayer (03.04.2012)

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