Job for A Cowboy - Demonocracy

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VÖ: 06.04.2012
Bandinfo: JOB FOR A COWBOY
Genre: Death Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die Arizona-Knüppler JOB FOR A COWBOY waren vor gut sieben Jahren mit ihrer grunz-keifigen Anarcho-Demo “Doom” DER Inbegriff für die Bedeutung und Wichtigkeit von MySpace für den Musikmarkt. Quasi über Nacht wurden die Burschen mit dem damals noch neuartigen Gebräu aus Death Metal und Hardcore – sprich: Deathcore – zu großen Heilsbringern des akustisch-gewalttätigen Undergrounds und haben sich in kurzer Zeit eine Fangemeinde erschaffen, die so manch andere Combo auch nach zehn kompletten Alben nicht erreicht. Mittlerweile gehört man zu den Zugpferden von Metal Blade Records und hat – trotz Stiländerung – mit „Genesis“ und „Ruination“ zwei undiskutabel wirkungsvolle Deathcore-Alben eingetrümmert, die in keiner ernsthaften Sammlung offengeistiger Gewaltästheten fehlen dürfen.

Nach längerer Schaffenspause rufen die Amis jetzt also die „Demonocracy“ aus und treffen nicht nur mit dem Albumtitel (man denke an die politischen Situationen in den diversen Demokratien dieser Welt), sondern auch mit der Musik voll ins Schwarze. Gereifter, variabler und durch und durch druckvoller präsentieren sich JOB FOR A COWBOY auf ihrem dritten Album. Den inflationär gebrauchten Deathcore-Schlegel lassen Shouter Jonny Davy und Konsorten zugunsten einer erwachseneren Ausrichtung öfters Stecken. So ausgereift wie im langsam stampfenden Closer „Tarnished Gluttony“ oder dem mit zahllosen Gitarrenlicks verzierten Power-Knaller „Fearmonger“ haben die Burschen bislang nicht geklungen. Da hat nicht nur die Installierung von Axtschwinger Tony Sannicandro gut getan, sondern auch die deutlich hörbare Öffnung gegenüber dem Old-School Death Metal, der auf „Demonocracy“ viel Platz zur Entfaltung bekommt.

Die zuvor erwähnte, königliche Langsamkeit zelebrieren JOB FOR A COWBOY aber keineswegs über Full Time. Prinzipiell packt das Quintett immer noch liebend gerne den Dreschflegel aus und knallt mit diesem alles kurz und klein, was sich im näheren Radius befindet. „Children Of Deceit“ als Geschwindigkeitsmonster im Hochfrequenzbereich, „Nourishment Through Bloodshed“ als hyperblastende CANNIBAL CORPSE-Verneigung und „The Manipulation Stream“ als genickberstender Bastard aus MISERY INDEX und THE BLACK DAHLIA MURDER seien hier nur stellvertretend für das durchgängig starke, von Jason Suecof ungemein fett produzierte, Album mit stark politischem Touch angeschnitten werden. Die „Never Change A Winning Team“-Philosophie wird mit dem herrlichen, erneut von Brent Elliott White gezeichneten Cover-Artwork komplettiert. Anspieltipps? Alles. Kaufempfehlung? Ja, aber bitte! Jahreshighlight? „Demonocracy“ gehört zumindest zum erweiterten Kreis. Selten klang Death Metal der neuen Schule so alt.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (03.04.2012)

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