Various Artists - Pumpin’ Iron Vol. 1

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VÖ: 15.10.2010
Genre: (stilübergreifend)
Label: SAOL
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Lineup  |  Trackliste

In Zeiten der schwindenden CD-Absätze gilt es für die Musikindustrie mehr denn je, neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Ob sich Konzepte wie das von S.A.O.L. (Abk. für "Service For Artitst Owned Labels - eine Marke der CMM GmbH", Anm. d. Verf.) längerfristig durchsetzen, bleibt abzuwarten. In der "guten alten Zeit" war es ja so, dass die Plattenfirmen in Künstler investierten. Aufgrund des im Allgemeinen schrumpfenden Marktes für physische Tonträger wie auch legale Downloads, werden besagte Musik-Unternehmen, auch "Labels" genannt, immer knauseriger. So manch talentierte Band, oder auch Solo-Artist stellen da lieber auf eigene Faust ein Marketing-Budget auf, und übergeben das fertige Format (Album, EP, Single, etc.) mitsamt der Kohle an beispielsweise S.A.O.L.

In der Vergangenheit fielen schon einige S.A.O.L.-Künstler durch ordentliche Medien-Präsenz (z.B. KOTTAK) auf. Ob das automatisch für die erhofften Umsätze gesorgt hat, sei mal dahingestellt. Warum aber ein offiziell im Jahre 2010 erschienener Sampler erst jetzt, oder schon wieder beworben wird, macht stutzig. Darüber hinaus dürfte der (Abverkaufs-?!) Preis von Euro 5,- die Zweitverwertung der enthaltenen Songs zu einem eher sinn-, weil gewinnfreien Unterfangen machen.

Musikalisch geht's metallisch-kernig zur Sache. Die Hauptmarschrichtungen Traditionell (PHARAO, GUN BARREL, PRESTO BALLET) und Thrash (CRIPPER, MUSICA DIABLO) werden stellenweise von in der Moderne angesiedeltem Material (PARITY BOOT, HATENATION) gekreuzt. Grundsätzlich gibt es keine Ausreißer nach unten. Die Compilation dürfte Freunden gepflegter Hartmusik so manch kurzweiliges Stündlein bescheren. Einigen der beteiligten Acts ist aber die finanzielle Belastung, die ein Karriereaufbau in Do-It-Yourself-Manier mit sich bringt, klar anzumerken. Wer sich sowohl Studioaufnahmen als auch Promotion selbst bezahlt, läuft Gefahr auszubluten. Unterm Strich bleiben dann mäßige Recordings, die der potentiellen Zielgruppe nur mittelprächtig näher gebracht werden können.

Dem Fan kann dieser Release jedenfalls nur recht sein. "Pumpin' Iron Vol. 1" bietet viel Musik für wenig Geld.



Ohne Bewertung
Autor: Sandy (10.03.2012)

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