Angel Witch - As Above, So Below

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VÖ: 12.03.2012
Bandinfo: ANGEL WITCH
Genre: Heavy Metal
Label: Rise Above Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es gibt ja Personen die behaupten, dass METALLICA wohl nie existiert hätten, wenn es eine Band wie ANGEL WITCH nicht gegeben hätte. Gut, das ist jetzt vielleicht ein wenig gar weit hergeholt, aber Fakt ist, dass die 1977 im Süden London gegründete NWOBHM Legende rund um Sänger, Gitarrist und Hauptsongwriter Kevin Heybourne samt ihren Frühwerken nachhaltig Eindruck auf die FOUR HORSEMEN hinterlassen hat.

Natürlich kennt der Rezensent den herausragenden Titelsong des selbst betitelten 81er Debütalbums, meine letztmalige Erfahrung mit ANGEL WITCH war allerdings eine eher traurige. Kevin Heybourne und seine Truppe demolierten ihren durchaus passablen Ruf am ROCK HARD FESTIVAL 2009 (einen Livebericht hiervon kann man unter folgendem Link nachlesen) und hinterließen bei mir einen mehr als zwiespältigen Eindruck. Dementsprechend gering war auch die Erwartungshaltung in ein neues Werk dieser noch lebenden Legende. Stolze 26 (!!!) Jahre nach dem letzten Studioalbum „Frontal Assault“ und mit zwei neuen Mitstreitern on Board versucht es also Kevin Heybourne noch einmal. Und – das darf man schon vorausschicken – „As Above, So Below“ ist ein wirklich gutes, tief in der NWOBHM verwurzeltes und noch dazu verdammt erdiges Metalalbum geworden.

Dabei ist auf dem neuen Album nicht alles so richtig brandneu. Bei genauerem Hinsehen identifiziert man, dass Nummern wie der Opener „Dead Sea Scrolls“, „Witching Hour“, das leicht speedige „Into The Dark“ und „Guillotine“ schon 30 und mehr Lenze mit sich mitschleppen. Durch die transparente Produktion von Jaime Gomez Arellano (GHOST, THE GATES OF SLUMBER) hört sich dieses frisch aufgenommene Oldies-Quartett aber keineswegs antiquiert an.

Dass es Mr. Heybourne zumindest songwriterisch nicht verlernt hat, beweisen sodann die wirklich neuen Tracks. Das spritzige „Gebura“, das Albumhighlight schlechthin namens „The Horla“ (eine Halbballade, die mit immensem Pathos und knietief im Epic Metal watend vollends zu überzeugen weiß), oder das mit mystischem Intro versehene „The Horla“ machen ebenso gute Figur wie der letzte Track „Brainwashed“.

Natürlich durfte man von einem neuen ANGEL WITCH Album jetzt nicht irgendwelche stilistische Verenkungen erwarten, dafür ist ein Kevin Heybourne einfach zu tief in der NWOBHM verwurzelt. Dass „As Above, So Below“ dann aber derart gut ausfallen würde, hätte ich zu anfangs meiner rezensionsbedingten Rotationen nicht erwartet. Nicht der süchtig Macher wie das legendäre Debüt, aber doch ziemlich stark und lediglich ob der manchmal etwas zu lang geratenen Songs „nur“ 3,5 Windskala Punkte wert.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (03.03.2012)

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