Mosfet - Deathlike Thrash'n'Roll

Die oberösterreichischen Thrash-Hoffnungsträger MOSFET sind mittlerweile ja ziemlich zu einer Fixgröße in der heimischen Band-Landschaft avanciert. Nachdem ich dem Quintett anhand des ersten Longplayers "Sickness Of Memory" ja einiges an Potenzial attestiert hatte, legen die Bursch mit "Deathlike Thrash'n'Roll" eine Scheibe nach, die den Erwartungen gerecht wird. Das schönste bei alldem: der Name ist Programm.

Und so holzen sich die Mannen um Fronter Phil Essl Anno 2012 durch 13 räudige Thrash-Tracks, die aber immer eine eindeutige Rock'n'Roll-Schlagseite anklingen lassen. Der Spagat gelingt MOSFET dabei ausgezeichnet, die Genre-Übergänge passieren fließend und ungezwungen. Etwas weniger gut gelingen dabei die Death Metal-Anspielungen, die zumeist in mäßig originelle Blastpassagen münden. Das ist aber nichts, was nicht durch etliche tonnenschwere Grooveparts und Highspeed-Soli wieder wettgemacht würde.

Zufriedener als noch beim letzten Mal bin ich auch mit dem Sound der Scheibe, was wohl nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass man sich für Produktion und Mastering so illustre Gestalten wie Tommy Vetterli und Dan Swanö ins Boot geholt hat. Dementsprechend mächtig wälzen sich die Gitarrenwände aus den Boxen. Einzig Sänger Phil wirkt im Vergleich zu seinen bombastisch in Szene gesetzten Bandkollegen mitunter etwas kraftlos.

Sei's drum: "Deathlike Thrash'n'Roll" weiß zu überzeugen. MOSFET haben konsequent ihre Stärken ausgebaut und dürften sich dank angemessener Produktion und gut ausbalanciertem Songmaterial einige neue Hörerschichten erschließen. Offene Gemüter, ganz gleich ob aus dem Death-, dem Thrash- oder dem Rock'n'Roll-Sektor, sollten den Oberösterreichern in jedem Fall eine Chance geben.