Blue October - Any Man In America

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VÖ: 26.08.2011
Bandinfo: Blue October
Genre: Alternative Rock
Label: Edel Records
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Lineup  |  Trackliste

In den Vereinigten Staaten sind die Alternative-Rocker BLUE OCTOBER (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen britischen Synth-Pop Band) schon eine ziemlich große Nummer, aber hierzulande hat die Gruppe um Justin Furstenfeld eher noch die Rolle eines Geheimtipps inne. Und an dieser Situation wird wohl auch ihr bereits siebentes Album „Any Man In America“ nicht viel ändern können, da der durchschnittliche Europäer mit dieser Art von Musik im Normalfall dann doch eher weniger anfangen kann.

Die Scheibe behandelt ausschließlich die aktuellen persönlichen Probleme von Herrn Furstenfeld (Scheidungskrieg und Sorgerechtsstreitereien), weshalb er auf diesem Album auch beinahe durchgehend nur schimpft und flucht, wofür er sich dann aber in einer abgedruckten Solidaritätserklärung ganz brav bei allen anderen amerikanischen Vätern mit ähnlichen Problemen entschuldigt. Eine so persönliche Herangehensweise in Kombination mit den überaus platten und direkten Texten wirkt schon irgendwie befremdlich bis peinsam, und auch die Musik macht den Zugang nicht unbedingt einfacher. Neben einigen teils überkitschigen Balladen wie „The Worry List“ oder „The Feel Again“ tauchen stets völlig deplazierte Rap-Nummern auf („For The Love“, „Any Man In America“), die irgendwie so überhaupt nicht ins Gesamtbild passen wollen. Zwar hat die Platte durchaus ihre Momente („The Getting Over It Part“), aber leider beeinträchtigen die durchwegs vorhandenen Qualitätsschwankungen das Hörvergnügen doch deutlich.

„Any Man In America“ ist also eine überaus zerrissene Platte geworden, was so vermutlich sogar im Sinne des Erfinders gewesen sein mag. Wirklich nahe geht einem das Leid des verlassenen Sängers dabei allerdings nicht wirklich, denn dazu sind die einzelnen Texte sowie die gesamte Aufmachung des Albums einfach zu irritierend.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: bender (17.12.2011)

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