Prehate - We Don’t March Alone

Geht man davon aus, dass die die Südtiroler von PREHATE für die italienische Provinz repräsentativ sind, dann ist man dort vor allem eines: ziemlich wütend. Dabei gibt es für die Band gar keinen besonderen Grund – schließlich hat man die Bühne bereits mit internationalen Größen wie CALIBAN, EVERGREEN TERRACE und MAROON teilen können.

Auf internationalem Niveau bewegen sich PREHATE noch dazu selbst: gnadenlos und im Höllentempo werden auf dem 2. Album mit dem Titel „We Don’t March Alone“ Metalcore-Versatzstücke zu neuem Glanz erhoben. Dem Quartett gelingt es nämlich, dem mitunter als ziemlich ausgelutscht geltenden Genre neue Facetten abzugewinnen und dabei souverän und professionell zu klingen. Selbst ohne Permanent-Breakdowns kommt man aus, stattdessen werden musikalisch keinerlei Gefangenen gemacht.

Auch die Produktion ist gelungen und setzt die 10 Tracks der Scheibe pragmatisch in Szene. Wie die Kollegen von BLEEDING THROUGH würzt man die Songs zudem mit dezenten Keyboards, was der düsteren und gewollt fatalistischen Atmosphäre nochmal einen draufsetzt. Selbst der Abwechslungsreichtum lässt im Vergleich zu etlichen Kollegen kaum zu wünschen übrig – Ermüdungserscheinungen ob der ständig gleichen Song-Rezeptur gibt es bei PREHATE praktisch nicht zu vermelden.

Unterm Strich beweisen die Südtiroler mit „We Don’t March Alone“ also eindrucksvoll, dass Metalcore noch lange nicht gestorben ist. Selbst jene, die dem Genre über die letzten Jahre bereits abgeschworen hatten, dürfen angesichts der frischen Perspektive, die PREHATE bieten, ein Ohr riskieren – was ich dringend nahelege.