GRIFFAR - Monastery

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VÖ: 07.10.2011
Bandinfo: GRIFFAR
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Non Serviam Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es gibt Bands, denen klebt das Pech einfach auf der Sohle. Zu diesen zählt auch das französische Black/Death Kommando GRIFFAR, das eigentlich schon seit 1997 durch die Proberäume schwirrt, aber erst geschlagene 14 Jahre später mit dem Debütalbum um die Ecke kreuzt. Dabei war die Band nach dem 2000er Demo „Of Witches And Celts“ schon auf Eis gelegt. Erst als das kreative Duo Drakhian (git, bass, war zuletzt sogar als Session-Member von TAAKE auf der Bühne) und Hellskrim (voc) den ehemaligen ENTHRONED-Fellgerber Alsvid ins Boot holte, begann man 2005 wieder aktiv mit dem Musizieren.

Das hier vorliegende Erstwerk „Monastery“ wurde auch tatsächlich bereits 2007 in Toulouse fixfertig eingezockt, es dauerte aber geschlagene vier (!!) Jahre, bis man mit der holländischen Undergroundschmiede Non Serviam Records einen Vertriebspartner für das gute Stück fand. Eigentlich schade, denn was uns die Pariser hier in einer knappen Stunde vorlegen sollte aufmerksam verfolgt werden. Der kleinste gemeinsame Nenner des Neun-Trackers ist melodischer, aber niemals kitschiger Black Metal. Angereichert wird dieses rhythmische Konglomerat mit memorablen Gitarrenlicks, einer wohltuenden Keifstimme und angenehm songdienlich produziertem Schlagzeugspiel.

Obschon GRIFFAR nix von der üblichen französischen Eigenständigkeit besitzen (im Gegensatz zu Innovatoren wie GOJIRA) und sich im kalten Skandinavien deutlich wohler fühlen, hinkt der selbstauferlegte Vergleich mit den schwedischen Göttern von DISSECTION. Epik-Ausflüge wie in „The Demented God“ oder dem hervorragenden Closer „Last World“ lassen die Nähe zu Nödtveidt zwar erahnen, könnten aber auch aus der Feder von IMMORTAL-Hirn Demonaz stammen. In diese Richtung tendiert auch das rhythmische „Blessed In Lava“, bei dem GRIFFAR aus ihrem reichhaltigen Melodie-Repertoire zitieren. Die teilweise harten Riffs, die Drakhian und Co. in Songs wie „Monastery“ oder „My Wolf Legacy“ versprühen, lassen auch eine nicht zu leugnende Liebe zum Thrash oder Death Metal verleugnen.

Zusammengerechnet ergibt das ein gutes Befriedigend, denn so flott, melodisch und szenetypisch die Kompositionen der Franzosen auch geraten sind, fehlt es doch noch deutlich an den Songs, die auch längerfristig in den Gehörgängen haften bleiben. Trotzdem eine grundsolide Angelegenheit eines Trios, dem man anmerkt, dass sie keinesfalls auf der Nudelsuppe dahergeschwommen sind. Und wer Bands wie eben IMMORTAL, MACTÄTUS oder OBTAINED ENSLAVEMENT mag, kann hier ohnehin blind zugreifen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (05.10.2011)

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