Lonely Kamel - Dust Devil

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VÖ: 28.10.2011
Bandinfo: Lonely Kamel
Genre: Stoner Rock
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Die bluesige Stoner-Combo LONELY KAMEL beschwören mit dem Release ihres dritten Albums den „Dust Devil“ aus dem glühenden Wüstensand. Nach dem Debüt im Jahre 2008 (Selftitled) und dem 2010er Album „Blues For The Dead“ erscheinen die Osloer abermals sandsturmartig auf der psychedelischen 70er-Rock Bildfläche.

Bereits der Opener „Grim Reefer“ drückt die Gesamtstimmung des vorliegenden Albums aus. Die flächigen Gitarrenriffs beschreiben einen brütend heißen Marsch durch eine ferne Wüstenei. Gleichzeitig fühlt man durch trabende Riffs förmlich die hypnotischen Vor- und Rückwärtsbewegungen des muffigen Kamelsattels. Kaum hat man sich an die Umgebung gewöhnt, reißt einen das rockige „Evil Man“ wieder aus dem Sattel. Dieses kommt um einiges schneller daher, behält aber trotzdem den bluesigen Sound und die tragenden Bassriffs und das folgende „Blues Of The Dead“ spricht für sich selbst.

Gekonnt mischen LONLEY KAMEL das Wüstenkonzept von KYUSS, Gesangspassagen der QUEENS OF THE STONE AGE und den Stimmeinsatz von ORANGE GOBLIN zu einem einfallsreichen, wenn auch nicht ganz neuen, Sound.

Der anstrengende Kamelritt wird bei „Ragnarökr“ kräfteraubend. Der Wassermangel und die brennende Hitze verzerren die Sicht und benebeln den Geist. Doch gerade in dieser lebensfeindlichen Situation packen die Norweger einige neue Riffs aus, die durch den tief dröhnenden Bass eingeleitet bzw. unterlegt werden.
Nach dieser knochentrockenen Nummer ist klar: der „Roadtrip With Lucifer“ muss weitergehen. Mit voller Motivation wird hier wieder in die Saiten gehauen und psychedelische Soli treiben den musikalischen Ödlandtrip voran.

Das vorläufige Ziel finden LONELY KAMEL im „Whorehouse Groove“. Die letze Nummer von „Devil Dust“ ist nicht nur namentlich der groovigste Song des Albums. Mit einer ordentlichen Portion Blues und rockigen Riffs schließen die Osloer das Album in einem gefühlt offenem Ende. Die Spielzeit des Longplayers mag zu Ende sein, der Trip jedoch scheint noch lange nicht vorbei.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Eva Thalhammer (21.10.2011)

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