The Ransack - Bloodline

Artikel-Bild
VÖ: 17.06.2011
Bandinfo: The Ransack
Genre: Melodic Death Metal
Label: Noisehead Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Wir haben mal gestöbert...
Wer ist THE RANSACK und warum kennen wir sie noch nicht?

In den weiten Ozeanen des melodischen Death Metals tummeln sich ja mehr als genug Fische. Die einen sind farbenprächtig, einzigartig und selten, die anderen schwimmen in Schwärmen und gleichen einander in jeder Hinsicht. Man muss schon tief tauchen um die raren Exponate bestaunen zu können, hin und wieder spült es einen solchen Prachtfang aber auch an Land, sodass wir ihn zu Gesicht, oder, in unserem Fall, besser gesagt, zu Gehör bekommen.

Bereits 10 Jahre wüteten die vier Jungs von THE RANSACK in den Buchten Portugals und haben sich dort bereits einen Namen gemacht. Nun war es allerhöchste Zeit dass auch wir von den Todesmetallern Wind bekommen und es stellt sich die Frage "Warum um alles in der Welt muss sich so eine Kapelle im Untergrund verstecken?"

"Bloodline" ist das bereits dritte Full-Lenght und gliedert sich in der Diskografie nach "Vortex" (2009) und "Azrael" (2007) ein. Des weiteren gibt es noch eine EP namens "Necropolis" (2005), die Single "The Ransack Promo 2004" aus selbigem Jahr und den ersten Demo-Auftritt gab es 2002 mit "Chaotic". Alles in allem also schon ein beachtliches Repertoire für eine Band die in unseren Breitengraden als "neu" gehandelt wird. Nun ja, neu, frisch und einfach nur modern klingen die Herren allemal.


Die Blutlinie
Warum uns diese Platte verdammt nochmal aber sowas von überzeugt!

Der aktuelle Brutkasten beherbergt zehn Babies, die jedes MeloDeath-Metal-Herz höher schlagen lassen. Auch wenn das Artwork schlicht wirkt und auf den ersten Blick nicht vermuten lässt was sich unter der Haube verbrigt, so empfehlen wir jedem Liebhaber eine Probefahrt! Ob schlicht, oder protzig, lassen wir uns doch mal allgemein weniger von Klischees und Äußerlichkeiten beeinflussen, wahrscheinlich wäre das der Schlüssel für eine perfekte Welt. Nun ja, genung philiosphiert, wir haben 'ne Scheibe zu rezensieren...

Eröffnet wird das Spektakel mit "Missing", und hier gibt es schlichtweg nichts zu missen. Das Trommelfell erfreut sich an harten Trommelgewittern, Blast-Gitarren und fetten Riffs gepaart mit einer fiesen Death Metal Voice inklusive dazupassenden Screms. Da kann die Nackenmuskulatur schon mal geschmiert werden, denn Headbanging funktioniert von selbst.

Die Folgetracks "Collateral Damage" und "Vicodin" sind gleichso gestrickt, eröffnen mit groovigen Mid-Tempo Riffs und motivieren zum Abschädeln. "Zenith" geht da schon einen anderen Weg, beginnt mit einer gefadeten Modern Metal Gitarren-Solo-Melodie und schlägt in einen metalcore-igen Track, mit dazugehöriger Schlagzeug-Demontage über.

"Son Of The Seas" und "The Last Days" ziehen wieder mit, präsentieren sich hart und erinnern teilweise an Acts wie AS I LAY DYING. Breakdowns dürfen nie fehlen, und die bieten diese Tracks zu genüge! "Enemy" (Speeeed!!!) und "My Bullet Your Name" (Wer hat Bock zu tanzen?) trashen sich aus der Reihe und verleihen dem Album genau an der richten Stelle wieder die nötige Abwechslung.

Die absoluten Highlights gibts zum Glück erst gegen Ende. Verausgaben sich andere Künstler bereits zu Beginn, ruhen sich THE RANSACK bei "Scars" nicht auf ihren Lorbeeren aus. Zu beginn erwartet man den netten "Shaker" von nebenan, letztendlich entpuppt sich die Nummer aber als Highspeed-Track für Dampfwalzen. Würden PS in Musik gemessen werden, dann würden sie "RS" (Ransack) heißen.

Zu guter Letzt gibt es noch "Trace", der alle Soundmuster nochmal aufwirbelt und dem Hörer vermittelt "Motherfucker, wir waren THE RANSACK. Wenn du uns immer noch nicht von anderen unterscheiden kannst: FUCK YOU!"


Zu guter Letzt
Wir sind frisch verliebt.

Solch eine Platte, solch einer Band, ist echt zur Seltenheit geworden. Auch wenn Shore und seine Mannschaft bereits 10 Jahre am Buckel haben kommen die Portugiesen mit peppigen Ideen und eigenständigem, rauen, Sound daher, verschaffen sich einen Platz in unseren Herzen und lassen sich dort aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht so schnell vertreiben.

Wer auf Kaliber wie IN FLAMES, SOILWORK oder AS I LAY DYING steht ist hier an der richtigen Adresse. Hoffen wir dass die Jungs auch hierzulande noch ein bisschen mehr Bekanntheit erlangen und sich demnächst live erleben lassen. Wir freuen uns auf ein Wiederhören und verbleiben bis dahin mit 4,5 Punkten...die Geschichte mit den Lorbeeren und dem Ruhen muss ja wohl nicht mehr erzählt werden ;)



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: berni (27.08.2011)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE