Black Label Society - The Song Remains Not The Same

Allein der Name Zakk Wylde erzeugt lebhafte Bilder und Ideen, die sich um Harte Riffs, Hard Rock und starken Whiskey drehen. Auch seine BLACK LABEL SOCIETY ist unweigerlich mit akustischen Impressionen eines „Doomsday Jesus“ oder „Electric Hellfire“ verknüpft. Allerdings präsentierten sich die Amerikaner schon des Öfteren von ihrer gefühlvollen Seite. Beinahe jedes bisherige Album beinhaltet mindestens eine klassische Rock Ballade und Alben wie „Hangover Music Vol. VI“ haben sich in der Vergangenheit zur Gänze den softeren Klängen des Rock gewidmet. Mit „The Song Remains Not The Same“ versuchen sich die Whiskeyfans an einem Unplugged Album, welches das Beste aus den beiden Dimensionen herausarbeiten soll.

Zu diesem Zwecke werden ältere BLS Nummern gecovert, unplugged eingespielt und auch von Szenengrößen borgt man sich so manche beliebte Nummer. So funktioniert zum Beispiel „Parade Of The Dead“ auch optimal am Klavier. Wer die Heftigkeit des Originals vermisst kommt im späteren Verlauf zumindest bei den Solos wieder auf seine Kosten. Trotz Druck auf die Tränendrüse wird auf virtuoses Gitarrenspiel keines Falls verzichtet.

Balladen, die schon vorher welche waren, werden einfach Unplugged eingespielt und erhalten auch so ein neues Gewand. „Darkest Days“ beispielsweise entledigt sich seines Klavierintros und schlüpft in die Klänge der Akustischen, welche sogar noch mit Streichen unterlegt wird. Wenig überzeugend wirkt in diesem Fall jedoch das dumpfe Akustiksolo, das dem Original vom 2010er Album „Order Of The Black“ nicht das Wasser reichen kann.

Als Hommage an Musikerkollegen findet sich natürlich auch eine Coverversion von BLACK SABBATHs „Juniors Eyes“ auf der Scheibe. Textlich funktioniert diese Nummer großartig als Ballade und auch musikalisch gelingt Wylde eine einmalige Transformation. Die rockig- bluesige Atmosphäre des Originals wird umgewandelt in sanfte, traurige und äußerst gefühlvolle Klänge. Denkbar passend ist hier auch die Stimme des einstigen Ozzy- Gitarristen.

Auch für Neil Young’s „Helpless“ oder dem sowieso schon herzzerreißenden „Bridge Over Troubled Water“ von Simon & Garfunkel ist Platz auf dem akustik Album.

Abschließend bleibt zu bemerken, dass der Album Titel von „The Song Remains Not The Same“ voll und ganz zutrifft. Auf jeden einzelnen Song wird ganz speziell eingegangen um den richtigen Zugang für eine Interpretation zu finden. So werden einige Nummern komplett neu arrangiert, andere hingegen nur in der Instrumentalisierung verändert. Wer auf harte Riffs verzichten kann und alte Klassiker in einer neuen Hülle zu schätzen weiß, wird auch mit einem unplugged bzw. cover Album von BLACK LABEL SOCIETY seine Freude haben.