Nothgard - Warhorns of Midgard

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VÖ: 01.04.2011
Bandinfo: NOTHGARD
Genre: Viking Metal
Label: Black Bards Entertainment
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Lineup  |  Trackliste

Noch rechtzeitig auf den Pagan-/Viking-/Folk-Metal-Zug aufgesprungen sind NOTHGARD aus Bayern, die um den Lead-Gitarristen und Sänger Dom eine eingängige Mischung aus Death, Black und skandinavischen Folk-Elementen präsentieren. Vom musikalischen sind die Jungs wohl am ehesten in die Richtung FINNTROLL oder KALMAH einzuordnen, also eher schneller, im Vergleich zu KORPIKLAANI und Konsorten eher düsterer Folk Metal. Von den Texten und ein paar Passagen her kann man durchaus auch ein bisschen AMON AMARTH heraushören.

Was schon beim ersten Durchhören auffällt, ist die – vor allem für ein Debüt-Album - extrem gut gemachte Produktion. Dafür zeichnet der umtriebige Andy Classen verantwortlich, der schon Kaliber wie LEGION OF THE DAMNED oder BELPHEGOR produziert hat. Dass auf dem Album sowohl Songs aus der Gründungszeit der Band als auch solche darauf sind, die erst kurz vor dem Mischen entstanden sind, merkt man nicht, über das ganze Album legt sich eine düster-heroische Stimmung.

Schon der Einstieg ins Album macht Lust auf mehr: „Lex Talionis“ ist abwechslungsreich und hat einen leicht orchestralem Anstrich, und wechselt elegant von high-speed FINNTROLL-Parts zum genussvoll zelebrierten Mid-Tempo-Chorus. Auch das folgende „Arminius“ ist ein Kracher, der nur einmal von einem kurzen eher nervigen Folk-Chor unterborchen wird. Mit einem Folk-Einstieg beginnt auch „Under The Serpent Sky“, wo die in diesem Metal-Sektor mittlerweile omnipräsente Maultrommel Platz findet, bevor das Stück sich durch fast CHILDREN OF BODOM-artige Keyboard-Einlagen doch vom Pagan-Einheitsbrei abhebt. In „Blackened Sky“, einem weiteren Höhepunkt der CD im oberen Geschwindigkeitsbereich, zeigen die beteiligten Musiker ihr Können. Beim Titeltrack „Warhorns of Midgard” gibts noch einen eingängigen Refrain, bevor mit „Spirit“ das einzig schwache Lied der CD kommt: ein vom musikalischen her sogar recht ansprechender Track wird vom unsäglichen KORPIKLAANI-Trinklied Text (komplett mit „…and party tonight!“) ruiniert. Aber mit dem Schlußtrack “Ragnarök” wird man dann doch wieder versöhnt: eine hypnotische Klavier-Melodie und überraschende melodische und harmonische Einsprengsel lassen die CD schön ausklingen.

Insgesamt ist „Warhorns of Midgard” ein starkes Album geworden, das sich zwar nicht entscheidend von anderen Folk-/Pagan-Bands abheben kann, aber durch die eingängige und abwechslungsreiche Musik punkten kann. Ein kleiner Schwachpunkt sind die teilweise noch recht unmotiviert eingestreuten Folk-Passagen wie der Chor bei „Arminius“; NOTHGARDS Stärke liegt eindeutig mehr bei den metal-lastigeren Parts.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Luka (05.04.2011)

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