Fen + De Arma - Towards The Shores Of The End

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VÖ: 15.02.2011
Bandinfo: Fen
Genre: Post-Rock
Label: Nordvis Produktion
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Lineup  |  Trackliste

In jüngster Vergangenheit hat sich in Großbritannien um Bands wie WINTERFYLLETH, ALTAR OF PLAGUES und WODENSTHRONE eine äußerst innovative und eigenständige Black Metal Szene herausgebildet. Nachdem jeweils ein Album in Eigenregie oder von einem Undergroundlabel veröffentlicht worden war, nahmen die für herausragende Extreme Metal Releases bekannten Candlelight Records obengenannte Truppen sofort unter Vertrag. Eine Ausnahme stellen hierbei die ebenfalls für ihren, zwischen atmosphärischem Black Metal und Post-Rock pendelnden Sound bekannt gewordenen FEN dar. Diese sind zwar beim renommierten Avantgarde Label Code666 zu Hause, können aber vom Szenehype, den vorhin genannte Kapellen erfahren, nur träumen. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, dass das Quartett mit 'The Malediction Fields' aus dem Jahre 2009 und dem diesjährig erschienenen 'Epoch' zwei hervorragende Alben in der Hinterhand hat.
Nur vier Tage nach der Veröffentlichung des neuesten Werks, hat man über das weitgehend unbekannte schwedische Label Nordvis eine Split CD mit dem ebenfalls aus Schweden stammenden Atmospheric Black Metal Projekt DE ARMA herausgebracht. Hinter diesem vollkommen neuen Projekt, für welches die Split CD namens 'Towards The Shores Of The End' das erste musikalische Lebenszeichen darstellt, steckt niemand anderes als der für seine Arbeit mit ARMAGEDDA und LÖNNDOM bekannte A. Pettersson.

Wenn ich nun auf die musikalische Seite dieses Splits eingehe, möchte ich mit dem Teil von FEN beginnen. In dieser Truppe steckt scheinbar ein unendliches Maß an Kreativität und Ideenreichtum. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Jungs, neben den 70 Minuten von 'Epoch', auch auf dieser CD noch einmal mit guten 30 Minuten hochkarätiger Black Metal Kunst punkten können. Eigentlich ist es nicht möglich über das Gebotene irgendwelche Worte zu verlieren, ist es doch zu schön und in sich gekehrt, als dass man es in einer Sprache beschreiben könnte. Wer versteht, was ich meine, dem sei das extatische 'Ageless Threnody' als Anspieltipp genannt, wobei natürlich jeder der vier Songs schlichtweg großartig ist.

Bei DE ARMA geht es etwas ruppiger zu und leichte Post-Rock Einflüsse, wie bei FEN, sind kaum auszumachen. Trotzdem gibt es hochdramatischen Black Metal auf die Ohren, der hauptsächlich vom variablen Organ A.'s und den grandiosen Gitarrenmelodien getragen wird. Vor allem der verklärte, opernhafte Klargesang beim ersten Song 'Crimson Waters Ebbing The Shore' hat es mir angetan. Doch auch die anderen Stücke bieten sehr eigenständigen und von langjähriger Erfahrung geprägten Schwarzmetall, der teilweise auch mit leicht folkigen Einschüben zu überzeugen weiß.

Unterm Strich ist 'Towards The Shores Of The End' eine Kollaboration zweier wahnsinnig talentierter Bands, die von Anhängern von Truppen wie AGALLOCH, A FOREST OF STARS und ANCIENT WISDOM unbedingt in ihre Sammlung aufgenommen werden sollte. Eine solch gelungene Mischung findet man nur sehr selten, weshalb auch Szeneverächter, die einfach Wert auf intelligente und emotionale Musik legen, den Kauf durchaus in Erwägung ziehen sollten.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Johannes Deml (13.03.2011)

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