Engel - Threnody

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VÖ: 00.11.2010
Bandinfo: ENGEL
Genre: Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste

2007 erschien der Erstling der schwedischen "Supergroup" um Herrn Engelin. Damals schrieb ich folgenden Satz: "SOILWORK light, eine Prise IN FLAMES und fertig ist das Grundgerüst ENGELs"

Bereits kurz nach der Veröffentlichung von "Absolute Design" schrieben die ex-Musiker solch illustrer Bands wie eben IN FLAMES; GARDENIAN, LORD BELIAL und EVERGREY an "Threnody", das nun seit Jahren fix und fertig herumliegt und auf die Veröffentlichung wartet. Und tatsächlich schließt "Threnody" sehr deutlich an "Absolute Design" an, was das oben angeführte Urteil auch heute wieder gültig werden lässt.

Soll heißen: Zweifellos fähige Musiker setzen ihre Musikstücke auch nach wie vor aus dem Baukästchen zusammen und lassen dabei keinen Zweifel aufkommen, dass man sich eher an der modernen "Schwedenmetalschule", denn an Bands wie LORD BELIAL oder EVERGREY orientiert. Abgekupfert wird in erster Linie bei neueren IN FLAMES und in den härteren Momenten bei SOILWORK und GARDENIAN. Technisch wird das alles sauber und gekonnt präsentiert. Die Vocals springen von pseudo-aggressiven Teilen zu mega-melodischen Refrains. Die Gitarrenfraktion setzt auf dicke, moderne Groove-Riffs und die elektronischen Elemente versuchen mit aller Kraft doch noch etwas Eigenständigkeit in die Chose zu pumpen.

Der Unterschied zu den modernen IN FLAMES liegt wohl in erster Linie darin, dass ENGEL wenig Sinn für originelle Ideen haben. Der leicht maschinelle Touch, der sich durch die elektronischen Elemente ergibt, bedeutet noch lange nicht, dass man etwas Originelles kreiert. "Every Sin" ist so ein typisches Beispiel: Das ist aufdringlich und extrem catchy, aber dennoch nicht unbedingt ein Zeichen wahnwitziger Kreativität.
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass die Musiker von ENGEL eine Menge an Potenzial hätten. Die Band könnte einen kommerziellen Durchbruch erzielen - und doch sollte dieser Durchbruch objektiv betrachtet noch nicht jetzt erfolgen.

Insgesamt ist das alles noch viel zu durchschnittlich und zu wenig zwingend. Der oft manifest werdende Popappeal könnte einen Teil der jungen Hörerschaft begeistern. Für Metal-Traditionalisten ist "Threnody" leider ungeeignet. Wenn man nicht unbedingt auf modernen Groove-Metal mit poppigen Melodien steht, wird man beim Hörgenuss nicht unbedingt frohlocken. ENGEL sollten sich endlich von ihrer Durchschnittlichkeit lösen und die erwarteten Hits schreiben! Auf "Threnody" befinden sich viel zu wenige solche. "Threnody" tut keinem Menschen weh, wird aber wohl in den Untiefen vieler CD-Schränke verstauben.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: El Greco (13.03.2011)

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