Terrorizer - Darker Days Ahead

Artikel-Bild
VÖ: 18.08.2006
Bandinfo: TERRORIZER
Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Über die immense Bedeutung und unabdingbare Wichtigkeit eines Albums wie „World Downfall“ brauchen wir hier und heute nicht diskutieren Leute, das ist Metal-History par excellence. Jedoch sollte drauf hingewiesen werden, dass 17 Jahre zwischen zwei Albumveröffentlichungeneine eine lange, verdammt lange Zeit ist. Demnach wird jeder, der in „Darker Days Ahead“ den legitimen Nachfolger des Klassikers aus dem Jahre 1989 erwartet, kläglich mit TERRORIZER anno 2006 scheitern. Da hilft es auch gar nix, dass die Herren Pintado und Sandoval mit „Mayhem“, „Crematorium“ oder „Fallout“ alte Demotracks in zeitgemäßes Soundgewand gepackt haben und unter dem Titel „Dead Shall Rise V.06“ den „World Downfall“ Track neu aufleben lassen.

Apropos Soundgewand: ein gewisser Juan „Punchy“ Gonzalez’ (Morbid Angel, Christian Death, Diet Of Worms) ist dafür verantwortlich, dass die Mannen heute produktionstechnisch aber so was einen auf Retro machen, ohne dabei die notwendige Transparenz zu verlieren, zwar jetzt nicht der Mördersound, aber irgendwie passend um die wütend aggressive, ja fast schon ureigene Brutalität der Amis ins rechte Licht zu rücken. Die insgesamt 10 Songs (excl. Intro und Outro) können da nicht ganz mithalten. Zwar hat man mit dem Pseudo-Klassiker „Crematorium“ (ein geiles Dreckstück ist das aber auch!), dem absolut nicht namensgerechtem „Doomed Forever“ (allein das Glockenspiel gen Ende – Wahnsinn!) oder dem ebenfalls schon fast 20 Jahre auf dem Buckel habenden „Mayhem“ saustarke Stücke am Start, der Rest ist aber eher so ein ziemlich „normales“ Death Metal Geriffe. Aja, Death Metal, den Grind haben die Herren in den letzten 17 Jahren nahezu komplett ad acta gelegt, demnach muss man ihnen für „Darker Days Ahead“ zumindest das Attribut „Grindcore Kings“ mal abnehmen, ist zwar nicht weiter schlimm, aber zeigt doch, dass DDA jetzt nicht unbedingt der von vielen Langersehnte Oberknaller geworden ist. An sich ein 3 Punkter, wäre da nicht „Ghost Train“ als Outro getarnt, wo in unglaublicher Weise ein DM Instrumental Stück mittels klassischen Piano Wahnsinn, Bläser- und Streicherarrangement vermengt wird, anhören und auf die Knie fallen bei diesem vertontem Auszucker!

Nach Gründen zu forschen, warum TERRORIZER nun jetzt auf einmal doch irgendwie nicht wirklich mehr nach „World Downfall“ klingen ist zwar müßig, aber wahrscheinlich waren erstens die Stiefel eines Oscar Garcia für seinen Nachfolger Anthony Rezhawk (Resistant Culture) vielleicht doch eine Spur zu groß geraten, und zweitens dürfte die langjährige Kesseltreiberei von Pete Sandoval bei seiner Stammformation Morbid Angel wohl auch – wenngleich vielleicht nur indirekt – auf die neuen Songs des Terroristenkommandos abgefärbt haben, sei’s drum, annehmbare Qualität bietet „Darker Days Ahead“ schon, in Kultregionen wird es aber nie und nimmer vordringen!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (07.08.2006)

ANZEIGE
ANZEIGE