Various Artists - Zombie Driftwood - Soundtrack

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VÖ: 26.11.2010
Genre: (nicht klassifizierbar)
Label: Candlelight Records
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Lineup  |  Trackliste

Eines gleich vorweg: ich haben diesen Film noch nicht gesehen und kann euch somit nicht sagen, ob und wie sich vorliegender Soundtrack mit den Bildern zu vereinigen weiss. Da es sich um eine Persiflage des Zombie-/Splatter-Genres handelt, darf harte und gemeine Musik natürlich nicht fehlen, und ich denke dass somit eines gut zum anderen passt. Regisseur Bob Carruthers hat das britische Candlelight-Label scheinbar sehr lieb, denn sämtliche Bands hier stammen aus deren aktuellen Roster. Grob umrissen spielt der Schinken auf einem Kreuzfahrtschiff, das plötzlich aus dem Nichts auftaucht und - natürlich - voller Zombies ist. Teilnehmer der kommenden "70.000 Tons Of Metal"-Kreuzfahrt seien also gewarnt...

Bei der Auswahl liegt der Schwerpunkt ganz klar auf Candlelight-Releases der jüngeren Vergangenheit, wobei man vor allem die genialen OCTOBER FILE hervorheben sollte, die wie eine harte Version von KILLING JOKE klingen und hier mit gleich zwei Tracks am Start sind.

Als Black Metal-Delegation wurden mit ABSU, WODENSTHRONE, EMPEROR (die hier mit „Thus Spake The Nightspirit“ ein wenig aus dem Rahmen fallen, ist die Nummer doch schon von 1997!) und den hierzulande noch relativ unbekannten ALTAR OF PLAGUES einigermassen deftige Vertreter abkommandiert – da werden Köpfe abgebissen, es fliesst das Blut und so manches Innenleben löst sich auf.

DIVINITY, ANAAL NATHRAKH und die Grind-Deather OBSIDIAN knüppeln einem mit abstraktem Todesmetall dann noch die restlichen Eingeweide aus dem Körper, bevor die grenzgenialen ABIGAIL WILLIAMS auf den Überresten herumtanzen und feiern. Mahlzeit. Ansonsten gibt’s noch ein wenig Füllmaterial wie die eher unsäglichen BLOOD OF KINGU oder die nicht minder uninteressanten WOE, die beide Nullachtfuffzehn-Blackmetal zocken, und den bekommen EMPEROR und die Pagan-Düsterfritzen von WINTERFYLLETH hier eindeutig besser hin. Was war noch? Ach ja - Specials hat man sich hier erst mal gespart, nix B-Seiten, nix Unveröffentlichtes und somit nix, was man nicht auf den regulären Outputs der jeweiligen Bands auch finden würde.

Am Schluss ist die Auswahl meiner Meinung nach für eine Splatter-Persiflage irgendwie viel zu düster und würde wohl eher zu einem gediegenen Psychoschocker passen. Ein paar Tracks mit dem gewissen Fun-Faktor hätten der Zusammenstellung sicherlich gut getan. Herausragende Acts wie ISAHN, ABIGAIL WILLIAMS, DEMONIC RESURRECTION oder die Industrial-Droner GNAW THEIR TONGUES zeugen aber zumindest vom guten Geschmack der Filmemacher, und der eine oder andere Kinobesucher wird sich nach ZOMBIE DRIFTWOOD sicherlich sofort in den nächsten Plattenladen begeben, um diese Compi oder dieses und jenes Output aus dem Hause Candlelight abzugreifen.



Ohne Bewertung
Autor: Mike Seidinger (19.12.2010)

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