The Autumn Offering - The Autumn Offering

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VÖ: 27.08.2010
Bandinfo: The Autumn Offering
Genre: NWoAHM
Label: Victory Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Das Oststaaten-Quintett THE AUTUMN OFFERING aus Daytona Beach, Florida hatte es im Musikbiz noch nie leicht. 1999 gegründet, hat man auf die Trendwelle des Metalcore geschielt und wurde fünf Jahre später von HATEBREED-Fronter Jamey Jasta entdeckt und bei seinem Label Stillborn Records unter Vertrag genommen. Von da an ging’s dann recht schnell zur Hardcore-Schmiede Victory Records, aber der große Durchbruch blieb den Jungs bislang versagt. Bezeichnend, dass mittlerweile kein einziges Gründungsmitglied mehr an Bord ist, da man sich die meist selbstfinanzierten Konzerte auf Dauer nicht mehr leisten konnte. Mit dem selbstbetitelten Fünftwerk versuchen die auf Bass und Gitarre neu besetzten Jungs nun einen weiteren Anlauf, um die Charts zu stürmen.

Waren schon die direkten Vorgänger „Requiem“ und „Fear Will Cast No Shadow“ von – gelinde gesagt – lauwarmer Qualität, werden die erwachsen gewordenen Amerikaner auch mit „The Autumn Offering“ keine Genrerevolution anzetteln. Zu beliebig, kopiert und aussagelos wirken die zehn Tracks plus dem verzichtbaren Intro. Obschon die Jungs gerade zu Beginn durchaus gefällig vor sich hin bolzen. „Synapse“ erweist sich als thrashiger NWOAHM Brecher mit LAMB OF GOD-Anleihen, ohne deren bedingungslose Aggressivität zu erreichen. Ex-HELL WITHIN Shouter Matt McChesney hat sich mittlerweile als starker Brüllwürfel etabliert und sorgt mit Grunz/Kreisch Variationen für die Aufrechterhaltung der auditiven Spannung. Für das wesentlich verspieltere „Born Dead“ hat man sogar schon einen Clip gedreht, hervorstechend ist hier die filigrane Gitarrenarbeit, was auch am neuen Mitstreiter Jesse Nunn liegt. Im Laufe der Zeit fallen THE AUTUMN OFFERING aber wieder in ihre alten Schemata zurück – die Platte beginnt sich zu wiederholen und zu langweilen. Die Metalcore Grundriffs gepaart mit TRIVIUM-liken Melodielinien und bemüht blastender Doublebass-Malträtierung ist als Partymucke ganz tauglich, kann sich aber nicht in den Gehörgängen festkrallen. Highlights gibt’s im Laufe des Albums nur mehr wenige zu bestaunen – das rüde beginnende, mit gefälligem Klargesang verstärkte „Death Mask“ und die Krachplatte „Bloodlust“ am Ende können noch für hochgezogene Augenbrauen sorgen – den Rest kann man sich aus seinen TRIVIUM, LAMB OF GOD und AT THE GATES Platten zusammenschustern.

Hier soll aber auf keinen Fall nur schwarzgemalt werden – „The Autumn Offering“ geht durch seine an einer Hand abzählbaren Toptracks sogar als ein Highlight der bisherigen Bandgeschichte durch. Auf Albumlänge fehlt es den Amis aber an Ideenreichtum, Nachhaltigkeit und Innovation – ein Problem, dass sich nach dem fünften Album wohl nicht mehr lösen wird. NWOAHM- bzw. Metalcore-Verfechter werden mit dem Album mit Sicherheit ihre Freude haben, im Endeffekt ist das Teil aber nichts weiter als der x-te Aufguss einer Szene, die sich nach dem ALL THAT REMAINS-Geniestreich „The Fall Of Ideals“ wieder nach unten bewegte…



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (19.08.2010)

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