Crack O Dawn - Gods Of Insane

Früher stapften die vier Herren von CRACK O DAWN Nebenprojekt technisch über die Bühnen unserer Lieblingsnachbarn und sorgten als AC/DC Coverversionstruppe für gute Stimmung. Jetzt die Kehrtwendung Richtung Neo angehauchtem Metal und – so viel sei gleich vorab verraten – ein Stimmungskiller par Excellenze.

Dabei ist die Sache handwerklich und auch von der Produktionsseite her wirklich gediegen umgesetzt, hapern tut es vielmehr – neben der absolut nicht rüber kommenden Glaubwürdigkeit! – an den zündenden Ideen. Obschon die ersten paar Gehversuche noch als annehmbar zu charakterisieren sind. Der Opener „Outdistance” und hauptsächlich „To Die For” mit JINGO DE LUNCH Front Madame Yvonne Ducksworth, die nebenbei bemerkt CRACK O DAWN Fronter Zoltán wie einen pubertären Rotzbuben im Regen stehen lässt und stimmlich derart an die Wand knallt, dass man schon zartes Mitleid mit dem Knaben hat, gefallen mit einigermaßen erkennbaren Spielwitz und gerade „To Die For“ lebt durch den Ducksworth’ischen SingSang richtiggehend auf.

Danach geht es aber steil bergab. „Integrity“ erlaubt sich gar die Frechheit leichte BLACK SABBATH Zitate in den Nu Metal Sumpf zu ziehen. Das zweite CRACK O DAWN’sche Aufleben ist dann wieder einem Gastauftritt zu verdanken. PRIMAL FEAR Stimme Ralf Scheepers verhilft dem locker dahinrockenden „Mesmerized“ zu einigermaßen Liganiveau. Der Rest des Albums ist allerdings schnöd dahin ödender neo angehauchter Biederkeitsdurchschnitt, der manchmal sogar noch – man mag es kaum glauben – qualitätstechnisch unterschritten wird.

PS: Für den im Promozettel getätigten Vergleich mit den fast schon als göttlich anzusehenden, derzeit wieder reaktivierten Pionieren des deutschen Crossover GUNJAH (Leute zieht Euch mal deren 93er „Heredity“ Scheibe rein!!) gehören die Promozettelverfasser (in diesem Fall - und das darf erwähnt werden: SAOL) geteert, gefedert und was weiß ich noch alles….