Vince Neil - Tattoos & Tequila

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VÖ: 04.06.2010
Bandinfo: VINCE NEIL
Genre: Hard Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

Auch ohne seine kunterbunte Meute macht VINCE NEIL Musik. Der Sänger von MÖTLEY CRÜE, deren Tourleben und schmutzige Bandbiography spätestens seit „The Dirt“ weltweit bekannt ist, bringt sein drittes Soloalbum auf den Markt. Anfang der 90er verließ Vince ja kurzfristig MÖTLEY CRÜE, stieg später jedoch wieder mit ein. Bereits während dieser Bandauszeit entstanden NEILs Alben „Exposed“ und „Carved in Stone“. Mit neun Coversongs und zwei neuen Stücken erscheint nun „Tattos & Tequila“.

Mit „Tattoos & Tequila“ beginnt das Album gleich mit einem neuen Track. Die rotzige Stimme, die so bekannt ist aus Songs wie „Girls, Girls, Girls“ o.ä. scheint jedoch verschwunden zu sein. An ihren Platz tritt ein klarer und gar zu netter Gesang. „Ac/ Dc“ bzw. Bisexualität wurde bereits von THE SWEET besungen. Das Cover bleibt glitzernd und funkelnd.

„No Feelings“ hat VINCE für die SEX PISTOLS. Auf Jugendlichkeit und Trotzverhalten wird hier viel Wert gelegt. Die Nummer erscheint jedoch eher als stummer Abklatsch der trotz Titel gefühlsgeladenen Originalversion.

Man bewegt sich mit den Covers durch Glamrock, britischen Rock, Punk und auch Country wird auf dem Album nicht vernachlässigt: Dafür sorgt das CCR Cover „Who will stop the rain“. Und mit „Viva Las Vegas“ wird noch mehr Coveröl ins Evergreenfeuer gegossen. Die CCR Nummer wurde abermals nur geringfügig verändert und eher nachgesungen, als eigenständig interpretiert. Die Hommage an Las Vegas hingegen klingt kurzweiliger und erfrischender als die abgegriffene Originalversion.

Coverversionen in allen Ehren, aber der Bonustrack hat wirklich schon einen langen Bart. „Beer Drinkers and Hell Raisers“ verneigt sich nämlich vor den Rockern von ZZ Top. Man vermisst zwar die kratzige Stimme der Altrocker, jedoch gibt sich NEIL Mühe den Song auf seine eigene Art und Weise zu interpretieren, was letztendlich Spaß beim Zuhören macht.

Zusammenfassend ist es interessant zu hören, welche teilweise in Vergessenheit geratenen Nummern dem Sänger ein Cover wert sind. Glanzstücke aus der Vergangenheit neu zu interpretieren birgt immer ein Risiko, und beinahe ein ganzes Album mit Coversong herauszubringen wirkt gar mutig. Auch wenn die neuen Nummern wenig überzeugen können, haben sich Evergreens einfach schon in der Vergangenheit bewährt. Beinahe keine Interpretation, auch nicht diese, kann deren Qualität mehr schmälern.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Eva Thalhammer (24.05.2010)

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