Distaste + Bastard Peels - DISTASTE vs BASTARD PEELS

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VÖ: 00.00.2010
Bandinfo: Bastard Peels
Genre: Grind Core
Label: Refused Records
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Lineup  |  Trackliste

Die heimische Grindcoreszene überrascht immer wieder mit absoluten Hochkarätern, die leider viel zu oft ein weitgehend unbekanntes Dasein im Underground führen müssen. Dabei gibt es eine Menge junge Wilde, die neben technischer Finesse auch das Feeling und die Ideologie hinter dem Grind verstanden haben – zum Beispiel die Oberösterreicher von DISTASTE und die Niederösterreicher von den BASTARD PEELS, deren aktuelle Split-CD herrliche Ohrenschmerzen verbreitet.

Erstere liefern punkiges Material, das angenehm an die leider durch den Tod von Sänger Mieszko aufgelösten schwedischen Grindmeister NASUM erinnert, ohne dabei Eigenständigkeit vermissen zu lassen. Groove beherrscht das Trio um Sänger und Gitarrist Armin, der ganz nebenbei unter anderem bei GODHATECODE sein Unwesen treibt, dabei genauso gut wie beinharte Blast-Passagen, und so rotzt man sich routiniert durch sechs Killersongs. Als besonderes Schmankerl legen DISTASTE dann noch ein BASTARD PEELS-Cover obendrauf, das unter der Ägide der Oberösterreicher zwar erkennbar bleibt, aber trotzdem neue Perspektiven ermöglicht.

Wesentlich technischer als ihre Kollegen gehen die BASTARD PEELS um Ausnahmegitarrist Engel zu Werke – da wird die Gitarre gewürgt, was das Zeug hält, und zwar mit durchgetretenem Gaspedal. Vergleiche zu ziehen ist hier schwierig – den BASTARDschen Grind kann man aufgrund beeindruckender Eigenständigkeit kaum in Beziehung setzen, ohne Wesentliches zu verschweigen. Fest steht jedenfalls, dass nach längerer Beschallung kaum ein Stein auf dem anderen bleiben dürfte – ohne jegliche Ermüdungserscheinungen holzen sich die BASTARD PEELS durch acht Songs; auch hier ist zusätzlich eine Coverversion der Kollegen mit von der Partie.

Abgesehen von dem mitunter etwas schlagzeuglastigen Sound kann ich für diese Split-Scheibe eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen – beide Bands legen die Latte für Nachwuchs-Grindcore aus der Alpenrepublik in schwindelnde Höhen. Wer sich für Grindcore erwärmen kann, sollte sich diese Tonkonserve auf keinen Fall entgehen lassen. In diesem Sinne: Support the Underground!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (02.05.2010)

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