Kings of Modesty - Hell Or Highwater

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VÖ: 25.09.2009
Bandinfo: Kings of Modesty
Genre: Progressive Power Metal
Label: Escape Music
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Lineup  |  Trackliste

Ganz schön lange - immerhin seit 1994 - treiben sich die KINGS OF MODESTY aus Finnland im Muskzirkus herum; dennoch hat es bis jetzt gedauert, bis von der Truppe auch mal ein Full-Length-Album erscheint. Nun, gut Ding will Weile haben; ob sich die lange Weile (no pun intended!), die "Hell Or Highwater" gebraucht hat, um schlussendlich das Licht der Welt zu erblicken, gelohnt hat, soll in der Folge kurz beleuchtet werden.

Interessant fällt zunächst gleich mal der Mix auf; einerseits drücken relativ breite Gitarren, andererseits werden kontrastreiche Konterpunkte durch sehr retro anmutende Keyboardsounds und eine fast etwas dünne, hohe Leadstimme (die aber dennoch eine gewisse markante Charakteristik besitzt!) gesetzt. Irgendwie drängen sich mir sofort heftige Parallelen zu den Genrekollegen von CRYSTAL EYES und, mit Abstrichen, auch BRAINSTORM auf. Denn gleich der Opener "Never Touched The Rainbow" erinnert dann natürlich gleich an "Ride The Rainbow" vom letzten CRYSTAL EYES-Scheibchen "Chained".

Weiter geht's im Programm aber dann mit ein bisschen progressiverer Ausrichtung, wo etwa das Eingangsriff von "Hourglass" auch aus der Feder von Michael Romeo von SYMPHONY X stammen könnte; leider fällt hier dann wieder die etwas unrunde Produktion auf; irgendwie harmonisieren die verschiedenen Instrumente, kombiniert mit den heftig gedoppelten Vocals einfach nicht wirklich. Wirklich schlecht ist die Produktion freilich nicht; aber man wird eben das Gefühl nicht los, dass es doch etwas besser ginge. In eine ähnliche Kerbe schlägt dann auch das folgende "Deep Down", das wieder etwas Reminiszenzen an VANDEN PLAS oder VANISHING POINT aufkommen lässt, und so kann nach dem relativ straighten Opener doch schnell ausgemacht werden, dass die bescheidenen Könige definitiv gerne in die progressivere Richtung abdriften.

Und sowas ist natürlich immer ein zwischneidiges Schwert. Bei manchen Bands - den wirklich guten - funktioniert das, bei anderen eben weniger. Die KINGS OF MODESTY ordnen sich dabei meines Erachtens irgendwo im guten Mittelfeld an. Die Songs sind großteils angenehm arrangiert, überstrapazieren den Hörer nicht, die Sounds sind gefällig; aber hin und wieder wirken einzelne Passagen natürlich etwas sperrig und gewzungen. Nichtsdestoweniger liefert "Hell Or Highwater" auf weiten Strecken progressiven Rock und Metal auf durchaus hohem Niveau, und ist damit sicher ein Tipp für Genrefans.

Wer also Truppen wie die schon genannten VANISHING POINT, VANDEN PLAS oder auch SYMPHONY X zu seinen Favoriten zählt, der sollte auch an den KINGS OF MODESTY durchaus Gefallen finden! Anspieltipps: "Deep Down", "Hell Or Highwater" (mit nettem Thrash-Einschlag!), "Tailspin"



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Dragonslayer (13.04.2010)

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