Versus The Throne - Ruins Afire

Es ist wohl nicht wirklich umstritten, dass sich das vor einigen Jahren noch einigermaßen angesagte und teils vielleicht sogar innovative Metalcore-Genre eindeutig auf dem absteigendem Ast befindet. In letzter Zeit kann man da höchstens noch Tendenzen zu einerseits brutaleren und somit Death-lastigeren Variationen oder andererseits Rückbesinnungen auf HC-Wurzeln beobachten. Alles in allem ist die Situation verfahren. Auch VERSUS THE THRONE können daran nichts ändern, und dass, obwohl die junge Band aus unserem nördlichen Nachbarstaat eigentlich genug gute Ansätze auf „Ruins Afire“ mitbringen würde.

Leider bleibt es aber genau dabei: Ansätze. Ein instrumentales, atmosphärisch angehauchtes Intro leitet in den Titeltrack über, der sich als Midtempo-Brecher auf dem Balanceakt zwischen Groove und Melodie versteht, letztlich aber ob zu vieler Wechsel und Breaks nicht genau weiß, wo er hin will. Dieser Umstand bleibt symptomatisch für eine Platte, die zwar gegen Ende hin mit Songs wie „Heresy“ oder „To Our Cost Of Significant Ignorance“ etwas mehr überzeugen kann, aber letztlich zwischen den Stühlen steht. Komplexe Schemata hinsichtlich Songstruktur und –aufbau treffen leider kaum auf die nötigen eingängigen Parts. Hinzu kommen klischeehafte Momente mit einer Überzahl an Breakdowns und eingestreuten Group-Shouts.

Instrumenten- sowie Produktionstechnisch ist „Ruins Afire“ nichts vorzuwerfen. Am ehesten stört noch die Stimme von Shouter Matthias, der auf Albumdistanz nicht wirklich überzeugen kann. Man könnte jetzt noch Referenzen von A wie AS I LAY DYING bis Z wie ZAO hinzufügen, letztlich bleibt das Album aber weder Fisch noch Fleisch. Ein Standardprodukt einer standardisierten Musikrichtung, die sich wohl langsam etwas einfallen lassen müsste. Quo Vadis, Metalcore?