Lausch - Friend of the Captain

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VÖ: 21.10.2009
Bandinfo: LAUSCH
Genre: Alternative Rock
Label: LiMuPic Records
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Lineup  |  Trackliste

Kapitäne gelten gemeinhin als etwas eigenwillig und schwierig, sofern sie nicht wie „Captain Cook und seine singenden Saxophone“ dämlich grinsend altbekannte Schlager nachtröten, und damit einen ganzen Berufsstand in Verruf bringen. Aber mit einem solchen Kapitän wollen LAUSCH ohnehin nicht befreundet sein, da ziehen sie optisch wie musikalisch doch lieber die verschrobenere Zauselvariante vor.

Vom geradlinigen Grunge ihres hervorragenden Debütalbums „Nothing but not“ haben sie sich zum größten Teil verabschiedet, denn auf ihrem Zweitwerk dominieren jetzt vor allem die schrägen Töne. Mit „When Everybody says Horray“ wurde ein recht holpriger Einstieg gewählt, der es gleich zu Anfang recht schwierig macht, einen Zugang zu dem Album zu finden. So braucht es schon einige Zeit und auch Geduld, ehe man sich mit dem Material richtig anfreunden kann, denn bis auf die sehr gelungene Ballade „Never been fair“, bleibt beim ersten Hördurchgang keine Nummer wirklich hängen. Stellenweise übertreiben sie es dann auch ein wenig, wie bei den beiden schwächsten Nummern „Maybe Now“ und „Shutdown“, die ihrem eigenen Anspruch nicht annähernd gerecht werden können, und stattdessen die Nerven des Hörers über Gebühr strapazieren.

Bei genauerer Betrachtung hat sich dieser Schwenk ja schon fast angekündigt, fand sich doch bereits auf dem Erstling ein kurzes Instrumental namens „Friend of the Captain“, dass damals noch wie ein kleiner, experimenteller Fremdkörper gewirkt hat, aber mittlerweile schon beinahe als ein Vorzeichen gedeutet werden kann. Man muss LAUSCH aber hoch anrechnen, dass sie nicht auf der Stelle treten und sich um eine Weiterentwicklung bemühen, auch wenn diese im Moment einen kleinen qualitativen Rückschritt bedeutet.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: bender (21.10.2009)

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