Be'lakor - Stone's Reach

Melodic Death in der Krise? Zugegeben haben typische Genrevertreter/Urgesteine schon seit längerem nichts ordentliches mehr von sich hören lassen, aber eine Krise durchmacht diese Musiksparte unter gar keinen Umständen. Man nehme nur mal als Beispiel IN FLAMES oder AMON AMARTH. Ein Hit jagt den nächsten, die Verkaufszahlen boomen und immer mehr Leute finden ihren Weg zur "dunklen Seite der Macht."

Eine der Bands die nun das Ruder an sich reißen will ist BE'LAKOR aus Australien, die mit ihrem frischen Mix aus MeloDeath mit durchgehendem Growl-Gesang mächtig Druck machen! Benannt ist das Quintett nach einer Spielfigur aus dem "Warhammer" Universum - dem Dämonen Be'lakor, der in Kennerkreisen auch mal gerne als "The Harbinger", "The Shadowlord" , "One Who Heralds The Conquerors" oder "The Foretoken And The Bearer" bezeichnet wird (wären unserer Meinung nach alles potentielle Bandnamen bzw Songtitel).

Zur Musik:
Melodischer Todesmetall der Amon Amarth'sche Stimmung verbreitet, durchgehend von Frontman George Kosmas' Growl-Gesang begleitet wird und mit Keyboards die nie aufdringlich wirken unterstützt wird. Die Produktion ist richtig fett geworden. Das Album drückt richtig schön die Hörmembranen und behält trotzdem einen unübertriebenen Charme. Die Keyboards sind bei dieser Band zwar nicht maßgeblich oder Ton angebend, verbreiten aber in den Intros bzw Intermezzos wunderschöne Athmosphäre und geben dem ganzen Album einen qualitativ höheren Wert.
Die Songs haben eine Durchschnittsspiellänge von 8 Minuten. Wer nun denkt dass man sich dieses 8-Track Monster nicht in einem Stück anhören kann ohne dabei zu gähnen zu beginnt, der irrt. Die Songs lassen die Zeit unheimlich schnell vergehen, was unheimlich schade ist und werden nie langweilig, was wiederum unheimlich gut ist.
Bei so einem Schmanker'l-Album ist es auch nicht leicht Hits vorherzusehen. Jeder, wirklich jeder Track hat seine eigene Note und weißt immer wieder eine neue Seite auf.

Warum BE'LAKOR nach ihrem ebenfalls ziemlich genialem Quereinstieg mit "The Frail Tide" (2007) immer noch auf sich alleine gestellt sind wissen wir nicht. Diese Band hat sich eindeutig als würdig erwiesen und MUSS in den nächsten 2 Jahren ein gelabeldes Album rausbringen! Wenn man in Eigenregie so ein dermaßen geniales Stück abliefert, was schafft man dann mit finanzieller Unterstützung sowie Support von einem Label? Hoffentlich bleiben BE'LAKOR ihrem Stil treu und halten auch in Zukunft die Messlatte in dieser Höhe!

Desshalb vorzeitige 4,5 Punkte, damit sich die Jungs nochmal steigern können und sich nicht auf ihren wohlverdienten Lorbeeren ausruhen.