INFERNAL ANGELS - Midwinter Blood

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VÖ: 28.09.2009
Bandinfo: INFERNAL ANGELS
Genre: Melodic Black Metal
Label: My Kingdom Music
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Lineup  |  Trackliste

Auf dem heimischen Label My Kingdom Music sind die selbsternannten italienischen Epic Black Metaller INFERNAL ANGELS gelandet und präsentieren zum Einstand mit „Midwinter Blood“ ihre zweite Full-Length. Lärmen tun die guten Herren schon seit dem Jahre 2002, nach einigen Demos und einer EP lieferte man 2006 mit „Shining Evil Light“ das Debüt, welches man – as true as it gets – in der Erstauflage auf 333 Stück limitierte. Nach zahlreichen Line-Up Wechseln scheint die Besetzung mit XeS (voc), Manegarmr (git), Beast (bass) und Asmodeus Draco Dux (dr) mittlerweile stabil zu sein. Liveerfahrung sammelte man schon mit Berühmtheiten wie TANKARD, GAMMA RAY oder NEFARIUM – wenn diese auch schubladentechnisch in weiter Ferne liegen.

Mit „Midwinter Blood“ im Rücken will das Quartett aus Potenza nun die Gipfel des epochalen Schwarzmetalls erklimmen. Diverse Auftritte als Anheizer für MARDUK und VADER sollten im Laufe dieses Monats den Bekanntheitsgrad um ein Weiteres steigern können. Mit Epic Black Metal verbindet man in erster Linie berühmte Verfechter wie KEEP OF KALESSIN, KVIST oder (gewissermaßen auch) NAGLFAR. Von der Qualität dieser weltbekannten Bolzbands sind die Südeuropäer aber weit entfernt. „Prologus Odii“ eröffnet den dreiviertelstündigen Reigen mit Highspeed-Black Metal, der sich trotz hoch gehaltener Geschwindigkeit in melodischen Sphären bewegt und durch das gelungene Zusammenspiel der Instrumentalisten das eine oder andere Feuer entfachen kann. Die Qualität des Openers überträgt sich aber nicht auf das weitere Songmaterial. Zu gedankenlos und unstimmig wirken die Tracks in sich, nur wenige Passagen vermögen sich durch die Gehörgänge zu schleichen und festzusetzen. Shouter XeS versucht sich immer wieder als opernhafter Geschichtenerzähler, wofür dem guten Mann leider Talent und stimmliche Fähigkeit fehlt, um die gewollt depressive Atmosphäre würdig übertragen zu können.

Man arbeitet viel mit Akustikteilen („Midwinter Blood“), integriert Samples („A New Era Is Coming“) und begibt sich auch mal auf gefährlich-rutschiges Mid-Tempo Terrain („Sangue“). All diese Eigenschaften verblassen im finsteren Dunstkreis der Durchschnittlichkeit, dem die Italiener trotz hörbaren Bemühens nicht entwischen können. INFERNAL ANGELS sollten damit beileibe nicht völlig in den Dreck gezogen werden – Songs wie „Conquering The Throne Of Sin“ oder das zurückhaltende „Sangue“ wissen sich positiv aus dem Gesamtkontext zu lösen, zusammengerechnet erreichen INFERNAL ANGELS aber niemals die Klasse ihrer großen Idole wie TAAKE, NAGLFAR oder AETERNUS. Textlich drückt man sich gemischt in Italienisch/Englisch aus, was dem ganzen Album noch eine gewisse Art der Besonderheit verleiht. Das zombiehafte Outro „Epilogus Humanitatis“ wird noch als Lückenfüller nachgeschoben, sorgt eher für kollektives Gähnen denn atmosphärischer Bewunderung. Für Schwarzwurzel Alleskäufer ist „Midwinter Blood“ schon seine Euronen wert, wer für Innovation oder Klasse löhnen möchte, legt sein Geld lieber in die Hände der genreähnlichen NAZXUL oder PESTILENTIAL SHADOWS.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (05.10.2009)

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