Griftegård - Solemn.Sacred.Severe.

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VÖ: 11.09.2009
Bandinfo: Griftegård
Genre: Doom Metal
Label: Van Records
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Lineup  |  Trackliste

Nach nur einer 2-Song Veröffentlichung (‘Psalm Book’, das von Van Records vor ein paar Monaten auf CD wieder veröffentlicht wurde) treten die fünf Schweden von GRIFTEGÅRD an, um mit ihrem Debüt ’Solemn. Sacred. Severe.’ die Doom Metal Welt in ihrem Firmament zu erschüttern. Oberflächlich betrachtet ist der Sechs Tracker nichts weiter als ein normales, ein gewöhnliches Doom Album geworden, bohrt man allerdings ein wenig, nimmt man das Teil auseinander, saugt man die knappe dreiviertel Stunde bis ins kleinste Detail in sich auf, erstrahlt dieser SloMo Batzen als genau jener Hoffnungsschimmer, dem das Doom Genre seit Jahren hinterher hechelt. Und bedanken dürfen sich die Mannen von GRIFTEGÅRD bei einer Person, die genau jenen Unterschied zwischen normalo und extravagant ausmacht, Sänger Thomas Eriksson, der schwergewichtige mit der ach so zerbrechlichen, aber dennoch powervollen Stimme. Mitunter der beste Doom Sänger Ever, Gefühl, notwendigen Biss, die Härte wenn es sein muss, aber vor allem eine zur Schau getragene Traurigkeit die seinesgleichen sucht; der Mann bringt alles mit und lässt dabei den Mitbewerb wie verdutzte Schülerbuben hinter sich.

Neue Wege brauchten GRIFTEGÅRD gar nicht zu bestreiten, ’Solemn. Sacred. Severe.’ ist irgendwo in der Schnittmenge aus CANDLEMASS und SOLITUDE AETERNUS angesiedelt, bietet mit dem Opener ’Charles Taze Russel’ eine Neueinspielung der Psalm Book Geschichte, geniert sich aber auch nicht dann und wann aus gewohnten Doom Konventionen auszubrechen.

’Noah’s Hand’ ist ein schwerer, lediglich von Orgelbegleitung getragener, tieftrauriger Sakralsong, der auch die christliche Ausrichtung der Band wunderbar stimmig unterstreicht und mit dem abschließenden ’Drunk With Wormwood’ sprengen GRIFTEGÅRD sowieso jegliche Doom Grenzen. Gerade die ersten drei Minuten dieses Jahrhundertsongs, welche nicht selten an Koryphäen wie Nick Cave oder Johnny Cash erinnern, hat es in der Doom Gemeinde noch nie gegeben!

GRIFTEGÅRD werden den Doom jetzt nicht unbedingt revolutionieren, aber sie haben es mit ihrem Debütalbum (!!!) zumindest geschafft die gesamte Konkurrenz in ihren Grundfestungen zu erschüttern, besser, tragischer, dramatischer und powervoller werden wir im Jahr 2009 wohl nicht mehr im Zeitlupentempo leiden können!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (08.09.2009)

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