Jorn - Dukebox

Zu erwänen, dass JORN LANDE zu den besten Rocksängern dieser Generation gehört, hieße wohl, Eulen nach Athen tragen - finden sich doch Zeugnisse seiner unvergleichlichen Gesangsleistungen abgesehen von zahlreichen Gastauftritten bei bei diversen Rock- und Metalopern wie den jüngsten Outputs von AVANTASIA oder AYREON, auch auf einer mittlerweile ganz ansehnlichen Anzahl von Soloalben. Und genau von eben jenen gibt's jetzt von AFM mit der "Dukebox" eine formidable Compilation für jene JORN-Fans, die vielleicht mit dem Singulärschaffen des Stimmgiganten noch nicht ganz so intim geworden sind.

Pünktlich zum Release von JORNs aktuellem Soloalbum "Spirit Black", das der norwegische Sangesgott via Frontiers Records am 5. Juni hierzulande veröffentlicht hat, schmeißt nun AFM im Fahrwasser davon auch diese immerhin stolze 16 Tracks umspannende Zusammenstellung an Hits und Schmankerln von Herrn Lande auf den Markt. Was darf also erwartet werden?

Nun, das was man von JORN LANDEs Soloalben eigentlich immer erwarten kann - gut produzierten und solide komponierten Hardrock, auf Top-Niveau von allen Beteiligten dargeboten; nicht weniger, aber auch nicht mehr. Aber auch Herr Lande meinte selbst dazu, er wäre nicht darauf aus, das Rad neu zu erfinden, sondern möchte einfach qualitativ guten Hardrock schreiben, mit dem sich die Leute identifizieren können. Und das gelingt ihm definitiv, und die vorliegende "Dukebox" stellt sohin eine hervorragende Möglichkeit dar, sich mit dem Solo-Schaffen von Jorn erstmals auseinander zu setzen; Fans der ersten Stunde, die sämtliche Lande'schen Alben schon im Regal stehen haben, finden hier allerdings nichts Neues (abgesehen von "neuen Versionen" der Songs "Young Forever" und "Out To Every Nation" - was aber wohl nur einen leichten Remix bedeutet, zumal wohl mittlerweile die Rechte für neues JORN-Material bei Frontiers liegen dürften) - für die ist die "Dukebox" also wohl verzichtbar; es sei denn, Hardcore-Fans müssen sich einfach alles holen, wo Jorn draufsteht oder Jorn drin ist.

Als Best Of ohne wirkliches Neumaterial gibt's hierzu allerdings von mir auch keine Bewertung - Freunde von gutem, klassischen Hard Rock mit deutlicher Schlagseite in Richtung WHITESNAKE, DEEP PURPLE oder auch ein bisschen RAINBOW können hier natürlich nichts falsch machen, und da sei die "Dukebox" wärmstens als kleines Schmankerl für die Unterhaltung im ausklingenden Sommer empfohlen. Leute, die schon die ursprünglichen Alben daheim rumliegen haben, sollten sich aber überlegen, ob sich die neuerliche Investition lohnt - zumal bereits 2007 mit "The Gathering" eine recht ähnliche Best-Of Compilation über Frontiers veröffentlicht wurde, auf der sich auch einige der hier vorhandenen Tracks finden.