Requiem - Infiltrate...Obliterate...Dominate

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VÖ: 31.07.2009
Bandinfo: REQUIEM
Genre: Death Metal
Label: Twilight Vertrieb
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

REQUIEM zählen zu den hel(l)vetischen Vorreitern des Metal Genres und doch blieben sie bisher eher den Kennern des Todesmetallsektors vorbehalten. Aufgrund von konstant guten Veröffentlichungen hätte sich dieser Ruf des ewigen Insidertipps längst von selber erledigen müssen. Zumindest war dies meine Sicht der Dinge, bevor ich REQUIEMs neuestes Werk namens “Infiltrate... Obliterate... Dominate“ hören durfte.
Doch um eines gleich mal klarzustellen: REQUIEM bleiben ihrer Linie absolut treu! Mit anderen Worten: Hier regiert der Death Metal in seiner klassischen Variante. Dies bedeutet, dass sowohl aufdringliche Melodien als auch modernes „höher-schneller-weiter“-Geknüppel komplett ignoriert werden. Und diese Verachtung für die gegenwärtig so angesagte Trendhascherei trifft in diesem Fall ins Schwarze. REQUIEM besitzen nämlich ein mordsmäßiges Gespür für den Death Metal in seiner reinen Form.

Dieses „Gespür“ beinhaltet in erster Instanz mal das Verständnis für die Ingredienzien dieses Musikstils: So verfügt Vokalist Michi Kuster über ein starkes Growl-Organ, während Gitarrist Phil Klauser sich laufend Killerriffs aus dem Ärmel schüttelt und die Rhythmussektion alle Zwischenräume zumörtelt. Vor allem Drummer Reto Crola erweist sich als überaus talentierter Zeitgenosse, der dafür sorgt, dass die Drumarbeit einiges an Qualität vorlegt. Dabei spielt sich vieles im überaus groovigem Midtempo ab (z.B. “Killing Cell“ oder “Die is Cast“), ohne ausschließlich in diesem Tempo zu verweilen. Gerne wird das Tempo innerhalb der Songs variiert, was z.B. bei “Perish in Fire“ oder “Final Conflict“ zu hören ist.

Dabei schaffen REQUIEM ein kleines Kunststück, in dem sie zwar altbekannte Zutaten zusammen mischen, diese aber zu einem eigenen Gebräu werden lassen: Obwohl US-Death Einflüsse ebenso wahrzunehmen sind wie Einflüsse von anderen Death Metal Heroen wie BOLT THROWER, GOREFEST und bisweilen auch GRAVE und co., so bleibt “Infiltrate... Obliterate... Dominate“ eindeutig eine Veröffentlichung im Stile REQUIEMS. Dieser Stil inkludiert nachvollziehbare Songs, die bei allem Geprügel eine Struktur und einen roten Faden aufweisen. Zu manchen Zeitpunkten schaffen es REQUIEM gar todesmetallische „Hits“ zu kredenzen: Bei “Die is Cast“, “Infiltrate to Obliterate“, “Final Conflict“ oder “Last Campaign“ sollte jedes Death Metal-affine Herz Luftsprünge machen. Wenn die Schweizer dieses Niveau auf der gesamten Spielzeit halten hätten können, hätte ich nun einen absoluten Genreklassiker anzupreisen. Da sich mit “Hate Driven Heretic Deceit“ und „Obliterate to Dominate“ aber auch zwei Durchschnittssongs auf der Platte befinden, bleibt „Infiltrate... Obliterate... Dominate“ „nur“ ein sehr gutes Death Metal Album, das sich dicke vier Punkte verdient hat!
Ach ja, ich bin übrigens nun erst recht der Meinung, dass REQUIEM viel mehr Aufmerksamkeit verdienen würden. Also werte Todesstahlfreunde: Reinhören ist Pflicht!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: El Greco (26.08.2009)

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