Chickenfoot - Chickenfoot

Huiii, was für ein Hendlhaxn! Zugegeben, das Hühnerbein kommt – no na – vom Hendl, der Grundgeschmack dürfte allgemein bekannt sein. Hendl halt. Es kommt, so bestätigt ein erster Eindruck, nicht aus einer Legehennenfabrik, sondern hat im Lauf seiner Hühnerkarriere sehr viel Freilauf gehabt, die Welt gesehen, ist auch mal gestolpert und gibt all dies - auch für Laien schmeckbar – dankenswerterweise in sein Fleisch und jede einzelne Pore ab. Wie so oft kommt es aber dennoch auf die Würze an!

Bei einem herzhaften Biss in das Schenkerl schimmert ein sympatisches, zugegeben nicht mehr fangfrisches, aber in der kalifornischen Sonne gereiftes Raubein (Sammy Hagar) durch. Auch mit 62 biegt der dem Gummiadler „de Haxn viere“, wie der Gourmet zu sagen pflegt. Für einen erdigen Grundgeschmack, mit raffinierten Noten versehen, ist Chefkoch Joe Satriani zuständig. Kennt man jenen Herren eher von der Zubereitung außergewöhnlich feiner Speisen, so kehrt oder besser kocht er seine grundehrlichen Seiten hervor. Durchgeklopft wird das gute Stück von den Herren Chad Smith und Michael Anthony.

Genug der kulinarischen Vergleiche. Das Quartett von CHICKENFOOT rockt und groovt auf vorliegender CD einfach ohne Beistrich in der Unterhose was das Zeug hält und präsentiert sich in routinierter Bestform.
Der „Red Rocker“ SAMMY HAGAR singt wie in allerbesten VAN HAGAR Tagen, MICHAEL ANTHONY liefert neben seinen markanten Basslines auch den typischen Backgroundgesang mit dem sich EVHs Pommes Frites-Sohn Wolfie gerade live schmückt. Wer glaubt, dass Chad Smith von den CHILI PEPPERS querfeldein zu erdiger Rockmusik gestapft ist, hat sein super Drumming mit GLENN HUGHES verpasst. Und wer glaubt, dass JOE SATRIANI ein reiner Schöngeist an der Gitarre ist, wird Augen machen.

CHICKENFOOT legen hier ursprünglich unverfälschten Rock n’ Roll nach vollster Scheissdrauf-Attitüde zu Tage. Fernab von durchschaubaren 4-Minuten-Songs - Live-Feeling garantiert!
Eben kein „wir sind vier Stars, die gerade wenig zu tun haben und drücken zu jeder Sekunde dem Hörer das auf, was er von uns erwartet“. Mir fällt momentan keine Supergroup ein, die dermaßen relaxed und trotzdem auf höchstem Niveau eben mal so ein Hammeralbum raushaut.

Und jetzt Mahlzeit!!