Sepultura - A-lex

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VÖ: 23.01.2009
Bandinfo: SEPULTURA
Genre: Thrash Metal
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Irgendwie mutieren SEPULTURA in ihrer jüngsten Geschichte zu Konzeptalbumfanatikern. Nach dem der „Dante XXI“ Epos ja bekanntlich vom italienischen Dichters und Philosophen Dante Aligherie inspiriert war, musste diesmal Anthony Burges “A Clockwork Orange” Hauptcharakter Alex (Nein! Nicht unser Chef!!) dran glauben.

Nun gut, textlich zumindest einigermaßen spannend, in vier Teile aufgeteilt, wobei der letzte zudem noch den in Burges Buchvorlage zwar vorhandenem, aber in der Verfilmung von Stanley Kubrick unterschlagenem Kapitel über Alex so genannte Resozialisierung abdeckt. Knackpunkt an dem Rundling ist aber weniger das zugrunde liegende lyrische Konzept, sondern viel mehr die darauf enthaltene Musik. Indifferent sind sie geworden die Brasilianer, die Mischkulanz aus (viel) wütendem Thrash Metal, den nach wie vor eingeflochtenen Hardcore Einflüssen und die seit längerer Zeit schon präsenten Tribal Drums (die übrigens auch Neuzugang Jean Dollabella [Schlagzeug] gut drauf hat!) will diesmal nicht so recht munden. Das war auf dem Vorgängerwerk noch um einiges schlüssiger auf Harddisk gebrannt worden. Nicht gerade hilfreich sind bei SEPULTURA’s Unterfangen wieder alte Tugenden aufleben zu lassen die an sich eher gegenstandslos wirkenden Instrumentalpassagen, welche sich auf einer Trackliste zwar opulent lesen (18 Tracks Mann!!), aber irgendwie verloren in Raum und Zeit schweben und darüber hinaus auch das ganze Album irgendwie auseinander reißen.

Packen Kisser, Green und Company allerdings den Dreschflegel aus, wie in „The Treatment“ zum Beispiel, oder mengen dem Rotz eine Spur Punkigkeit bei (der Rauskicker „Paradox“), dann flutscht das Teil schon amtlich, nur das passiert halt lediglich alle paar Nummern, zu wenig liebe einstigen Helden!

Dieser mir vorliegende „A-lex“ ist zusammenfassend gesagt schon reichlich Zahnlückenbehaftet...
(im Gegensatz zu unserem Chef, der ist ein Colgate Testimonial!)
...teilweise wirklich gute Ansätze, aber mit insgesamt fünf eher widersinnigen, wenn gleich wohl für die Konzeptstory wichtigen, Instrumentalnummern sinnwidrig aufgebläht und auch die einseitigen Vocals von Derrick Green sind alles andere als dienlich um dieses Album in Sphären der Karrierehighlights der Band hieven zu können. Schade irgendwie, „A-lex“ ist sicher das Ambitionierteste und auch komplexeste Album der Bandgeschichte, auch ist eine öftere Rotation von Nöten um das Gesamtwerk überhaupt in seinem Naturell erfassen zu können, besser wird „A-lex“ dadurch aber nicht… three Points mit ein bisschen Augenzudrücken und auch, weil die Brasilos live nach wie vor eine Bank sind!

PS: im russischen bedeutet „A-Lex“ übrigens so viel wie „gesetzlos“ – Cheffe ich hör Dir tapsen…



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Reini (12.01.2009)

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