DRAGONSFIRE - Visions Of Fire

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VÖ: 05.12.2008
Bandinfo: DRAGONSFIRE
Genre: True Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

Sachen von PURE STEEL RECORDS sind ja immer so eine Sache... einerseits find ich die immer schon aus Grundsatzgründen grenzgenial, denn bei diesem Label treiben sich ja ausschließlich Bands aus dem klassischen und traditionellen Heavy- und Powermetal-Bereich herum - oder, wie Manowar sagen würden, "the truest of the true"! - andererseits sind die Outputs mitunter qualitativ leider nicht ganz auf wirklich internationalem Niveau. Und so ähnlich sieht's leider auch mit den Kollegen aus Hessen von DRAGONSFIRE aus.

Zunächst mal - gelungen gewählter Bandname, "Dragons-"irgendwas is immer super (woher ich diese Meinung wohl haben mag, hmmm...), und auch das Coverartwork zu ihrem Album "Visions of Fire" ist hübsch gestaltet. Musikalisch bringt der Vierer dann natürlich wie man das von Pure Steel gewohnt ist absolut old schoolige Metalkost zum Tisch - wer sich schon mal Bands wie IRON SAVIOR, MYSTIC PROPHECY oder PARAGON reingezogen hat, weiß, in welche Richtung DRAGONSFIRE tendenziell marschieren. Zur blutigen Schlacht nämlich, in der möglichst viele Feinde vor Furcht zittern sollen... Aber ich komme vom Thema ab. Soweit also jedenfalls der Masterplan von DRAGONSFIRE; leider kann man auf der Ausführungsebene trotz recht knackiger Produktion international noch nicht ganz mithalten. Denn wenn der Sound von "Visions of Fire" schon relativ ordentlich drückt, merkt man doch insbesondere an den Gitarren und am Gesamtmix, dass man hier noch nicht am Ende der Möglichkeiten angelangt ist.

Doch auch auf songwriterischer Ebene stehen DRAGONSFIRE noch relativ am Anfang ihrer Entwicklung - zwar zeigen sich hier und da durchaus gute Ansätze, unterm Strich bleibt aber vieles generisch, und dabei relativ unspekakulär dargeboten; eher anstrengend und negativ fallen mir auch die Vocals von Sänger/Bassist Thassilo Herbert (ein höchst epischer Name, im Übrigen!) auf, da man konstant das Gefühl hat, Thassilo würde mehr Schreien als Singen und andauernd an der absoluten Schmerzgrenze seiner Stimme agieren. Hier wäre vielleicht ein wenig Feintuning und tatsächlich mehr "Gesang" gefragt. Im sonstigen Songmaterial finden sich allerlei Einflüsse verschiedenster Bands wie etwa auch von MOTÖRHEAD bei der Bandhymne "Dragonsfire Rockxxx", oder IRON MAIDEN oder auch ICED EARTH bei "Burning For Metal"; im Prinzip weiß man also, was hier passiert. Leider überschätzen DRAGONSFIRE phasenweise die Qualität ihrer eigenen Hooklines, und so werden die Nummern teilweise unnatürlich durch schier endlose Refrain-Schleifen in die Länge gezogen (wie etwa der Opener "Devil's Road" oder "Shine On"), ohne dass es dem Song dann noch wirklich gut tut, weil für die Songlänge letztlich zu wenig geboten wird.

Unterm Strich bleibt also ein zwar nicht schlecht produziertes Album mit einigen durchaus guten Ansätzen (v.a. im Detail), allerdings ist das Songwriting noch nicht wirklich ausgereift, zeitweise gibt man sich allzu flachen Text-Platitüden hin, und wie schon erwähnt könnten die Vocals etwas mehr Aufmerksamkeit brauchen. Freunde des allerwahrsten Stahls können hier aber sicher mal reinhören, schlecht sind DRAGONSFIRE beileibe nicht - zum wirklich zwingenden Knalleralbum wird aber wohl noch ein wenig Zeit ins von Orkhorden heimgesuchte Land ziehen.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Dragonslayer (08.12.2008)

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