Deadlock - Manifesto

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VÖ: 14.11.2008
Bandinfo: DEADLOCK
Genre: Melodic Death Metal
Label: Lifeforce Records
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Lineup  |  Trackliste

Die sympathischen Bayern von DEADLOCK warten dieser Tage mit ihrem drittem Longplayer auf. Das Teil, das auf den Namen „Manifesto“ hört, verspricht, alle Tugenden der vorangegangenen Scheiben beizubehalten und weiter zu verfeinern – während ersteres schon schwierig genug sein dürfte, darf zweiteres angesichts gerade der erstklassigen letzten Platte „Wolves“ schon fast als unmöglich gelten. Gelingt DEADLOCK hier tatsächlich die von der Plattenfirma angepriesene Weiterentwicklung?

Jein. Zum einen klingt „Manifesto“ (bis auf das ziemlich blöde Intro – SCOOTER lässt grüßen…) ziemlich genau wie das eingangs erwähnte „Wolves“, zum anderen haben es die vier Burschen und das Mädel durchaus geschafft, bei ihren Songs hinsichtlich Bombast, Pathos und Geschwindigkeit nochmal eins draufzusetzen. Auch kommt sehr gut rüber, dass DEADLOCK einen äußerst eigenständigen Sound haben – die Nummern auf „Manifesto“ sind von Riffing, Gesang und Aufbau sofort als DEADLOCK erkennbar. Ein Qualitätsmerkmal, das nur wenige (relative) Newcomer vorweisen können. Hut ab dafür, und Hut ab auch für die wuchtige Produktion, die wie auch schon beim letzten Album von Leadgitarrist Sebastian Prem stammt und einige professionelle Producer locker auf die Plätze verweist. Lediglich beim Mix und beim Mastering hat diesmal Jacob Hansen, der auch schon für MERCENARY oder HEAVEN SHALL BURN tätig war, ausgeholfen.

Zurück zu der Frage, ob „Manifesto“ nun tatsächlich den großen Schritt nach vorne für DEADLOCK darstellt – und zu meiner unklaren Antwort. Zwar sind die Songs unglaublich schnell, fett produziert, technisch hochanspruchsvoll und haben ordentlich Feuer im Arsch, allerdings ist den Bayern teilweise etwas die Eingängigkeit abhanden gekommen. Da hatte das (bereits viel zitierte) „Wolves“ einen Tick mehr einprägsame Songs zu bieten. Das ist aber auch schon der einzige wirkliche Kritikpunkt, und außerdem ein ziemlich nebensächlicher. Was DEADLOCK hingegen auf die Spitze getrieben haben, ist ihr musikalischer Humor (und ganz nebenbei ihre musikalische Vielseitigkeit) – während das auf „Wolves“ noch Techno-Ansätze waren, ist es diesmal reinrassiger, augenzwinkernd präsentierter Hip Hop. Und sogar ein Saxophon-Solo hat sich in einem der Songs versteckt. Aber ich schweife ab: Der eigentliche Hauptgrund, warum „Manifesto“ keine übermäßig große Weiterentwicklung darstellt, ist, dass schon der Vorgänger wenig Raum nach oben gelassen hat.

„Manifesto“ ist schlicht und einfach ein weiteres großartiges Album aus dem Hause DEADLOCK. All jene, die die Band noch nicht kennen oder einfach nur links liegen gelassen haben, haben spätestens jetzt die Chance, sich zu rehabilitieren. An „Manifesto“ kommt dieses Jahr einfach niemand vorbei – die Bayern sind zu technisch versiert, zu gute Songwriter, zu verspielt und zu selbstironisch, um nicht im ganz großen Rahmen Beachtung zu finden.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (18.11.2008)

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