Hellveto - Neoheresy

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VÖ: 31.10.2008
Bandinfo: Hellveto
Genre: Pagan Metal
Label: Pulverised Records
Hören & Kaufen: Ebay
Lineup  |  Trackliste

Hinter dem Bandnamen HELLVETO verbirgt sich nur ein einzelner Künstler mit dem Pseudonym L.O.N. Der offenbar aus Polen stammende Einzelkämpfer ist seit 1996 ganz schön fleißig gewesen, denn laut der Encyclopaedia Metallum hat er bereits 11 Longplayer, diverse Demos und Compilations veröffentlicht. Das hier besprochene Album "Neoheresy" ist dennoch der erste Eindruck, den ich von L.O.N.s Musik bekomme.

Wenn ich einigen älteren HELLVETO-Reviews Glauben schenke, war L.O.N. bisher mehr im orchestralen Pagen zu Hause. Dies hat sich mit "Neoheresy" etwas geändert. An einer dünnen Grenze zwischen Melodic Black Metal und Pagan Metal, schafft der Pole zum Teil recht energiegeladene, zum Teil auch epische Kompositionen, die durch ihre Melodien durchaus mitzureißen verstehen. Die Orchestralen Arrangements sind keineswegs verschwunden, müssen aber zugunsten von druckvollem Riffing und wuchtigem Rhythmus vermehrt in den Hintergrund treten.

Die Growls erinnern mich von der Stimmlage etwas an Mathias Nygard (TURISAS), haben aber auch einen gewissen Charakter und sind recht ausdrucksstark. Die Lyrics spielen sich wohl in der Heimatsprache des Polen ab. Das stört aber nicht. Außerdem sind Growls ja für gewöhnlich in jeder Sprache schwer verständlich. Von der Beherrschung der Instrumente kann man L.O.N. auch nichts vorwerfen. Die Drums sind kräftig, der Bass wummert ordentlich und die Riffs sind je nach Songatmosphäre melodisch oder dynamisch. Das Keyboard sorgt für die melodiöse Begleitung oder orchestrale Untermalung.

So weit liest sich das gar nicht schlecht. Das Problem auf "Neoheresy" liegt meines Erachtens in der Abwechslung. Bei den immerhin nur sechs Songs wiederholen sich Arrangements, Melodien und Passagen zu oft. Einzelne Stücke ähneln sich zum Teil sehr, bzw. bringen keine neuen Aspekte ins Spiel. Im Grunde gelingt es HELLVETO nicht, während des Albums Akzente zu setzen, durch die sich das Werk von anderen Veröffentlichungen der Genres entscheidend abhebt. L.O.N. liefert hier durchaus eine bodenständige Leistung ab, das möchte ich gar nicht leugnen. Er bringt einige interessante Instrumentalarrangements und komponiert auch hörenswerte Melodien, aber mangels Vielfalt vergibt "Neoheresy" die Möglichkeit, noch wesentlich besser abzuschneiden.

Wer auf eine durchaus atmosphärische Vermischung von Melodic Black Metal und Pagan Metal steht, sollte vielleicht mal ein Ohr wagen. Im Fazit sehe ich "Neoheresy" aber nur als guten Durchschnitt. Ein bisschen unverschämt gegenüber möglichen Kaufinteressenten muten außerdem die mageren 35 Minuten Spieldauer an. Vielleicht sollte der Herr L.O.N. ein paar Scheiben weniger, dafür aber mit längerer Spielzeit veröffentlichen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Django (17.11.2008)

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