Axel Rudi Pell - Tales of the crown

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VÖ: 24.10.2008
Bandinfo: AXEL RUDI PELL
Genre: Melodic Hardrock
Label: SPV / Steamhammer
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Der Axel rockt wieder...

Jawoll, back in den guten alten 80ern! Eine bessere Beschreibung könnte man für die neue Scheibe des Wattenscheidener Gitarren-Heroes Axel Rudi Pell gar nicht finden. "Tales of the crown" nennt sich das gute Stück und besinnt sich erneut auf die bewährten Trademarks des 80er Hard-Rocks zurück, für den Pell schon seit Beginn seiner Karriere bekannt ist und mit dem er auch heute noch beachtliche Erfolge einfährt!

Nach der gutklassigen DVD-Veröffentlichung "Live over Europe", die sich vor allem mit der hervorragenden Vorgänger-Platte "Mystica" beschäftigte, legen Pell und seine Kumpanen wieder ein Studio-Album vor, das sich wirklich sehen lassen kann!

Natürlich gibt es keine allzu großen Neuerungen am Sound der Band und der mittlerweile gut eingelebte amerikanische Shouter Johnny Gioeli scheint sich gut in der Band eingelebt zu haben. Der Sound klingt dynamischer und die Produktion ist zwar nicht allzu rau ausgefallen, klingt aber überhaupt nicht auf glatt gebügelt bzw. anbiedernd!

Das 10-Stück-starke Album hat wirklich einige Highlights zu bieten, die auch den noch so ewig eingesessenen Hard-Rock-Fan noch wachrütteln können:

Los geht's mit dem starken "Higher". Der 7-Minuten-Track besticht durch die hervorragende Instrumentierung und Gioeli kann sich vokaltechnisch wirklich austoben. Textlich kein Highlight, aber der Drive mit dem der Track vorgetragen wird, ist einmalig. Die relativ lange Spielzeit für einen Opener wirkt an keiner Stelle zu lang und kann einige Überraschungen bieten. Der Refrain klingt zwar schon ein wenig bekannt, doch welcher Rock-Fan gröhlt nicht gerne einen eingängigen Chorus mit?
4,5/5

"Ain't gonna win" startet mit einem, für Pell-Verhältnisse, härteren Riff, mündet aber dann in eine astreine Rock-Nummer, wobei die Eingängigkeit des Stücks wiederum herausgehoben werden muss. Der Song erinnert an manchen Stellen an die Schweizer Kollegen von Gotthard, doch ist wirklich überzeugend!
4,5/5

"Angel eyes" drückt dann mächtig auf das imaginäre Gaspedal! Die Drums klopfen und Gioeli zeigt erneut, dass er ein wirklich begnadeter Sänger ist. Der Refrain geht sofort ins Ohr, Pell lässt sich zwar auf keine Experimente ein, doch trotz allem kann der Titel sofort gefallen.
4,5/5

"Crossfire" nennt sich der vierte Titel auf der Scheibe. Mit einem mächtigen Riff steigt das Ganze ein und im Gegensatz zu "Angel eyes" nimmt dieser Song ein wenig Tempo weg. Der Refrain ist zwar nicht unbedingt zwingend, doch die Instrumentierung und vor allem die eher härtere Gangart der elektrischen Gitarren wissen ungemein zu gefallen!
4/5

Mit "Touching my soul" kommt dann die erste richtige Halbballade zum Zug. Mit leisem Drumstick-Einstieg und traurigen Melodielinien zeigen Axel Rudi Pell erneut eine andere Seite ihrer sonst teilweise einseitigen Musik. Textlich dreht sich der Song um Liebe, Treue und Verzweiflung. Gibt es überhaupt besseres literarisches Futter für eine Ballade?
4,5/5

"Emotional echoes" startet mit einem genialen akustischen Riff, der einen sofort mitsummen lässt. Leider wartet man vergeblich auf die dazu passenden Lyrics, denn es handelt sich hierbei "lediglich" um ein Instrumental. Was nicht heißen soll, dass es schlecht ist, doch nach mehrmaligem Hören und mit zunehmender Zeit stellt sich dieser Song doch eher ein wenig als Skip-Track heraus... Trotzdem qualitativ relativ gut und hörenswert!
3,5/5

"Riding on an arrow" packt dann sofort wieder die Gehörgänge des geneigten Fans. Leider klingt der Song ähnlich wie der bereits gehörte Einstieger "Higher", was mich persönlich ein wenig stört. Klar, handelt es sich auch hierbei um einen eingängigen Song, doch die Ähnlichkeit lässt sich nicht leugnen, deswegen fällt der Song in meiner Gunst gegenüber den anderen doch ein wenig ab!
3/5

Dann ist es Zeit für den Titeltrack: "Tales of the crown" ist ein epischer Track geworden, der es auf eine stattliche Spielzeit von über 8 Minuten bringt. Die Keyboard-Unterstützung steht dem Titel gut, denn dadurch wirkt er majestätischer und einfach besser. Den Refrain hätte man zwar einfalls- und abwechslungsreicher gestalten können, doch man kann ja nicht alles haben. "Tales of the crown" ist mit Sicherheit hörenswert und reiht sich nahtlos in die Liste der guten Songs dieses Albums ein!
4,5/5

Bei "Buried alive" darf fast abschließend auch noch einmal die Double-Bass ran, was dem Track natürlich einen Schub an Härte und Geschwindigkeit gibt. Ansonsten ist "Buried alive" ein eher durchschnittlicher Song geworden, der im Gegensatz zu den anderen Stücken leider ein wenig untergeht...
3,5/5

Den Abschluss bilden dann die "Northern lights". Ein getragener, eher langsamer Song, der einen hervorragenden Abschluss unter ein tolles Rock-Album setzt. Gioeli gibt noch einmal Gas, während Pell seine Gitarre an manchen Stellen nur ganz behutsam zupft. Ein wahrlich gelungener Abschluss...
4,5/5

Tja, was soll man noch sagen? Der richtige Übersong ist zwar ausgeblieben, doch lieber sind mir sechs, sieben wirklich hochkarätige Songs, als ein einziger Kracher! Und die sind Herrn Pell auf "Tales of the crown" mit Sicherheit gelungen!!! Ein Album, das sicherlich ein Highlight im bisherigen Backkatalog darstellen wird, denn "Tales of the crown" ist abwechslungsreich, eingängig und qualitativ wirklich hochklassig geworden! Natürlich spürt man die Wurzeln der Musik in jedem Ton, doch ich persönlich bin froh, dass es auch heute noch Bands gibt, die solche Alben veröffentlichen, denn ich bin ein riesiger Anhänger dieses Genres!

Nur weiter so! Ab auf Tour und ein neues Album einspielen! Hoffentlich haben/hat Axel Rudi Pell nicht allzu schnell genug vom Musik-Business, denn ich will noch weitere solcher Scheiben in den Player legen können, ohne mich von belangloser Einkaufszentrums-Musik berieseln lassen zu müssen...



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: mat (12.11.2008)

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