Ereb Altor - By Honour

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VÖ: 00.06.2008
Bandinfo: EREB ALTOR
Genre: Doom Metal
Label: I Hate Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

„By Honour“, der erste breitflächig gestreute Silberteller dieses Schwedenduos, war wahrhaftig eine schwere Geburt: schon Anfang der Neunziger wurde der Name EREB ALTOR erschaffen (sichtlich angetan von den epischen Bathoryscheiben) , doch bis 2003 ließ man Gras über die alten Ideen wachsen, erst dann warf man einen kleine Happen in Form der Mini „Awakening“ (Auflage: 100Stk.) auf die Viking/Doom-Fanschar; und die Jahre zogen wieder ins Land…

Nun, 2008, hat man all das gesammelte Material endlich unter einen Hut gebracht und verabreicht uns mit dem Siebentracker eine Dosis Epic/Viking/Heavy/Doom die Fans von Bathory (logisch), Falkenbach oder auch Solitude Aeturnus bzw. Isole ohne Widerrede zur Brieftasche greifen lassen sollten.

Majestätisch, episch, erhaben, schwermütig und schleppend – all diese Stichworte treffen auf sämtliche (wobei „Perennial“ eher ein etwas längeres Instrumentalstück & Intro in Einem darstellt) Kompositionen ohne Ausnahme zu: allein für das anbetungswürdige „Awakening“ dürften sich solche Kindercombos wie Ensiferum die linke Hand abhacken - gewappnet mit einem forschen Akustikthema reist man zurück in glorreiche Tage wo Wikinger noch furchtlose Gesellen waren und Bathory noch auf Blut, Feuer , Tod“ und das „Hammerherz“ schwörten.
Heroische Clean/Chorgesänge finden sich an allen Ecken und Enden, hier gibt’s weder weibische oder Milchbubi-ähnliche Kreischlaute die das Material und die Stimmung verunglimpfen – nein, einfach nur galeerenartige Drums (welche schon irgendwie steril nach Drumcomputer tönen), grossflächig mäandernde Gitarrensalven und eine bombastische Allgemeinstimmung die sich molltönend durchs gesamte Album fräst.
Klar, das musikalische Revier ist durch Quorthons Glanzphase (1988 – 1992) bis zum Erbrechen abgesteckt – was zählt ist aber der nicht (oder kaum) vorhandene Innovationsfaktor, sondern die Songs: Und die können sich ALLE sehen bzw. hören lassen - wer sich beim Titeltrack nicht mit einem Langschwert in der einen Hand und der weiten skandinavischen Landschaft im gedanklichen Hintergrund ertappt , hat entweder kein Gespür für diese Musik oder schlicht keine Zeit sich fallen zu lassen.

Natürlich peppen EREB ALTOR gelegentlich ihre Werke mit einigen bereichernden Zutaten auf, sei es nun das gelungende, fast schon truemetallische Soli im bereits erwähnten Titeltrack , ein paar rauhere Vocal-Lines und kleinere Folkeinsprengsel - oder das seeehr stark an eine alte SolitudeAeturnus-Nummer angelehnte Powerdoom-Riff im Kontext von „Dark Nymph“. Dass das überlange „Wizard“ dann aber fast schon 1:1 von „Twilight of the Gods“ übernommen wurde, sollte bei aller Liebe nicht unter den Tisch fallen…

Wie man es aber zum Schluss auch dreht und wendet: das zeitlos tönende Werk sollte für alle Anhänger der oben aufgeführten Qualitätstruppen mindestens einen Abstecher wert sein - und wenn es auch nur einen der vikingliebenden Kiddies zu Ereb Altor verschlägt so soll es mir & der Band auch recht sein. Schliesslich findet man auch hier so manch interessante Weisheiten rund um die nordische Mythologie… und das bei weitem nicht so platt wie ua. bei Amon Amarth oder dem letzten Manowar-Rohrkrepierer.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (12.10.2008)

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