Almah - Fragile Equality

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VÖ: 17.10.2008
Bandinfo: Almah
Genre: Progressive Power Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Dass Südamerika guter Boden für starke Powermetal-Bands ist, dürfte sich ja mittlerweile herumgesprochen haben. Und immer wieder melden sich neue, gute Truppen aus dieser Region zu Wort, wie etwa kürzlich MAGICIAN aus Brasilien. Doch kaum eine Band gilt als so einflussreich im zeitgenössischen Powermetal wie deren Landsgenossen von ANGRA. Diese legen aber derzeit eine kleine kreative Schaffenspause ein - Grund genug für Frontröhre Edu Falaschi, sein Solo-Projekt ALMAH zu einer vollwertigen Band umzufunktionieren, und gleich mal einen Nachfolger zu dem 2007 erschienen Debüt vorzulegen!

Tja, und mit "Fragile Equality" gelingt ihm auch gleich mal der erwartungsgemäß gewaltige Rundumschlag! Denn ALMAH vereinigen natürlich alle Stilelemente, die man auch von ANGRA kenn: viele anspruchsvolle und komplexe Arrangements, Powermetal-Granaten en masse, die nötige Portion Härte und das alles verpackt in ein erstklassig produziertes Soundgewand. Und genauso handwerklich kompetent wie ANGRA selbst gehen ALMAH zu Werke, und werden dabei auch ab und zu mal hochkarätig von Gastmusikern wie Emppu Vuorinen (Nightwish) oder Lauri Porra (Stratovarius) unterstützt. Und dabei fahren sie auf "Fragile Equality" alle Trademarks auf, die ein erstklassiges, modernes Powermetal-Album haben muss, und ziehen dabei alle Register ihres Könnens.

Beim Opener "Birds of Prey" geht's gleich mal in bester ANGRA-meets-EDGUY Manier los, einer amtlichen Powermetal-Granate, und das so gesetzte hohe Level kann glücklicherweise das ganze Album hindurch gehalten werden! Mit "Beyond Tomorrow" bewegt man sich dann ein wenig in Richtung hohen Norden, und so blitzen hier deutliche Elemente skandinavischer Genrevertreter wie STRATOVARIUS oder THUNDERSTONE durch. Ein absolutes Highlights stellt für mich allerdings Song Nummer 3 dar - "Magic Flame" - den dieser Track schafft wie es schon lange keine Truppe mehr geschafft hat, den Spirit von HELLOWEEN zu "Keepers"-Zeiten einzufangen, und präsentiert sich dabei dennoch modern genug; einfach Hammer, das Teil!!!

Mit "All I Am" hat man dann eine etwas ruhigere Nummer am Start, und auch diese Power-Ballade kann überzeugen, mit schöner Flöten-Begleitung und nicht allzu hohem Kitschfaktor, erinnert diese Nummer sogar eher ein bisschen an KAMELOT. Das folgende "You'll understand" legt dann gleich mal mit Donner- und Regeneffekt los, ehe dann zu einem weiteren Melodic-Metal-Kracher zu mutieren. Eher als typisch ANGRA könnte mann dann "Invisible Cage" bezeichnen, das in dieser Form wohl auch auf "Aurora Consurgens" Platz finden hätte können!

Mit dem Titeltrack begibt man sich dann sogar in Thrash-Gefilde; der Verse (vor allem auf die Art und Weise wie er von Herrn Falaschi gesungen wird!) erinnert mehr als nur ein wenige an Bands wie KREATOR, NEVERMORE oder auch eine gewisse mehr oder weniger bekannte Band aus der Bay Area. Der Refrain präsentiert sich dafür dann wieder hochmelodisch; jedenfalls eine sehr interessante Nummer, und ein weiterer Beweis der Vielseitigkeit dieser Truppe. Ähnlich hart geht's auch mit "Torn" weiter, allerdings veredeln die schönen harmonischen Vocals die Songs stets und sorgen für die nötige Eingängigkeit; einfach nur hervorragend gemacht!

Mit "Shade of my Soul" hat man dann eine weitere Ballade am Start, die ein wenig an die großen RHAPSODY-Schmetterballaden wie "Lamento Eroico" oder "Magic of the Wizard's Dream" erinnern - allerdings unter Verzicht auf die massiven Chöre - und das abschließende "Meaningless World" steigt dann nochmal auf's Gas, mit einem leicht an karibische Flüche erinnernden Intro, bevor's dann wirklich losgeht mit einem Song in bester HEAVENLY-Manier! Ein gelungener Abschluss eines absolut grandiosen Albums.

Insgesamt haben die Herrschaften rund um Edu Falaschi ein erklassiges, zeitgemäßes Powermetal-Album abgeliefert, dass viele Elemente bekannter Genrevertreter aufnimmt und verarbeitet, und dabei eine absolute Granate nach der anderen durch die Boxen pfeffert. Schlichtweg sensationell - alle Freunde von Bands wie KAMELOT, HELLOWEEN, HEAVENLY und natürlich ANGRA müssen sich dieses Teil ohne wenn und aber ins Regal stellen; Pflichtkauf! Mit Sicherheit eines der stärksten Powermetal-Alben des Jahres 2008, mit einem definitiven Anspruch auf das Album des Jahres in diesem Genre; und es müsste schon viel passieren, damit diesem Scheibchen dieser Titel noch zu nehmen ist. Gut, es steht noch "Tinnitus Sanctus" von EDGUY in den Startlöchern - aber dennoch, um "Fragile Equality" toppen zu können, müssten auch EDGUY ihr Jahrhundert-Album abliefern. In jedem Fall - unbedingte Kaufempfehlung, hier kann man nichts falsch machen!!!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Dragonslayer (10.10.2008)

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