Neptune - Acts Of Supremacy

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VÖ: 00.00.2008
Bandinfo: Neptune
Genre: Metalcore
Label: Noisehead Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Dass Italien in letzter Zeit zum Nachwuchs-Metal-Mekka avanciert, darüber habe ich bereits andernorts mehr als genug gelabert. An die Speerspitze der italienischen (Death-)Metalcore-Bewegung wollen sich auch die fünf Burschen von NEPTUNE stellen, was ihnen mit ihrem hierzulande auf Noisehead Records veröffentlichten Album „Acts Of Supremacy“ aber noch nicht recht gelingen mag.

Das hat zum einen den Grund, dass die Scheibe in eine Kerbe schlägt, die hierzulande bereits Kopfschütteln, Gähnen oder wenig schmeichelhafte Gesten unter den Metallern hervorruft – erraten, es ist Metalcore mit Melodic-Death-Sahnehäubchen! Da ich allerdings zu denjenigen gehöre, die erstens mit Metalcore durchaus (immer noch) etwas anfangen können und zweitens nicht von vornherein über neue Acts schimpfen, die (gewollt oder ungewollt) im ach so kommerziellen Mainstream mitschwimmen, war mein erster Eindruck von „Acts Of Supremacy“ ein durchaus positiver. Vor allem technisch können NEPTUNE mit allem mithalten, was sonst so auf ihrem Sektor Rand und Namen hat – einwandfreie Gitarrenarbeit, druckvolles Schlagzeug und auch ein Shouter, der sein Hand- bzw. Mundwerk versteht.

Genau an dieser Stelle fangen allerdings auch die Kritikpunkte an: „Acts Of Supremacy“ klingt so, wie der amerikanische Metalcore vor mehreren Jahren geklungen hat, und dazu auf weiten Strecken selbst für das Genre wenig originell. Beim mehrmaligen Hören beschleicht einen der Eindruck, bei den neun Songs handelt es sich eher um neun Variationen ein und derselben Nummer als um neun für sich stehende Stücke. Die Scheibe hat zwar einen echten Hit vorzuweisen – „Machinegun Revolution“, aber eine Schwalbe macht halt noch keinen Sommer. Eher ist es enttäuschend, zu hören, wie „Acts Of Supremacy“ hätte sein können, wenn sich NEPTUNE mehr Zeit gelassen hätten, um an den restlichen Songs zu feilen – vor allem weil die clean gesungenen Refrains, die in „Machinegun Revolution“ noch wunderbar hineinpassen, bei den restlichen Songs mehr oder minder dazugestückelt wirken.

Fazit: „Acts Of Supremacy“ bietet sound- und instrumententechnisch einwandfreien, wenn auch vorhersehbaren Death-Metalcore. NEPTUNE beweisen zwar großes Potenzial, aber für ein Hitalbum müssen sich die fünf Italiener noch etwas mehr Zeit für Inspiration lassen. Diejenigen, denen Metalcore sowieso schon zum Hals raus hängt, sollten um die Platte einen Bogen machen, alle anderen dürfen durchaus mal in die „Machinegun Revolution“ reinhören.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (16.06.2008)

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