Six Reasons To Kill - Another Horizon

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VÖ: 06.06.2008
Bandinfo: Six Reasons To Kill
Genre: Death Metal
Label: Bastardized Recordings
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Einen neuen Sänger in eine Band integrieren zu müssen ist immer ein heikles Unterfangen, gerade, wenn die Konstellation innerhalb einer Truppe derart instabil ist (oder war), wie bei den Koblenzern von SIX REASONS TO KILL. Wobei mit der Addition von BUBONIX-Fronter Thorsten Polomski (der Ende 2006 für Christian Valk in die Band kam) haben SRTK eigentlich alles richtig gemacht. Der gute Herr kann grunzen wie ein Derwisch und agiert auch bei den cleanen Parts durchaus souverän und (wichtig ist das!) nie in klebriger oder gar wirklich kitschiger Art und Weise. Die Sixies sind sowieso eine der wenigen Bands, die für mich cleane Vocals verwenden dürfen, vielmals ist ja gerade dies ein herber Kritikpunkt, aber die Rheinland Pfälzer verbinden das irgendwie mit Methode, äußerst sympathisch und auch glaubwürdig.

Logisch, dass die Fünf immer dann punkten können, wenn sie ein derbes Brett an den Tag legen, „Phoenix“ ist so ein Beispiel, Thorsten P. an der Grenze zum Death Metal Veteranen, ungemein abwechslungsreich das Teil und – Danke hierfür! – ohne eine Sekunde an cleanem Gesang auskommend…

Es ist überhaupt die zweite Hälfte des Albums die vollends überzeugt. Das mystisch beginnende „Massgrave Memorial“, welches nicht nur sauschnell daherkommt, sondern mit einem herrlich raus gekotztem Refrain überrascht. Das eine Spur melodischere „Ammunition“ fordert ebenfalls zum heftigen Kopfkreisen auf, wie die beiden Rausschmeißer „Beside Nowhere“ und „The Hardest Revenge“. Zu Beginn des Runden Scheibchens kehren SIX REASONS TO KILL dann und wann eine doch zu cheesige Seite ihres musischen Schaffens an die Oberfläche, zwar ist der Opener „Observer“ ein Hit vor dem Herren und rettet sich teilweise gerade noch über die Kitschgrenze, aber ein Song wie „On This Battlefield“ zieht einen derartigen SOILWORK/SCAR SYMETRY Mief mit sich mit, der a) nicht notwendig gewesen wäre und b) dem Quintett gar nicht wirklich zu Gesichte steht.

Sei’s drum - Sechs Gründe um jetzt jemanden töten zu müssen geben uns die Koblenzer eigentlich keine, im Gegenteil, eher 13 Gründe den Frohsinn zu frönen, „Another Horizon“ ist trotz der erneut langen Wartezeit (fast 3 Jahre haben die Mannen wieder mal verstreichen lassen) ein wirkliches Klasseteil geworden.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (06.06.2008)

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