Ticket to Hell - Man Made Paradise

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VÖ: 18.04.2008
Bandinfo: Ticket to Hell
Genre: Death / Thrash Metal
Label: My Kingdom Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Nach über 10jährigem Einsatz bei solch bekannten Namen wie Antiqua oder Project Firestart gibt’s nun in Form von Jacobo Córdova (nein, nicht Cordoba!) die One Man Army aus Mexiko. Selbst ist der Mann, hier kocht der Chef nach Art des Hauses – nicht nur die Musik, nein, auch die Texte und das Konzept der Platte verwaltet Córdova auf seinem Erstling in seinen schützenden Händen.

Vorbei an den Ruinen des Thrash der seligen Achtzigerjahre führt die Reise, spannt einen Bogen zu Frühneunziger-(Melodic)Death nach Skandinavierart und beendet die Exkursion im England Anfang der Achtziger, wo die Wiege des NWOBHM einstmals ohne Unterlass Feuer spuckte . No fuckin´ Keyboards oder Melodiegewinsel. Just pure Metal. So einfach ist das manchmal…
Sirenengeheul , Doublebass-Sperrfeuer und der heiser-knorrige Gesang - dazu Stakkatoriffs aus der Glut Mexikos begleiten uns und das „Ticket to Hell“ auf ihrem Weg nach unten. Der Sound ist so roh und ungeschliffen wie die Musik: die Ecken und Kanten sind schön erkennbar, glattpoliert ist hier nichts, selbst die Solis atmen bei aller innenwohnenden Melancholie noch den Dreck der staubigen Landstrasse. Auch wenn sich die Abwechslung beim treibenden Auftakt noch in Grenzen hält darf sich der Laie über zärtliche Slayer-lookalike-Riffs freuen. Nicht nur, aber auch.
Dass die Gitarre den Ton angibt, und die Stimme (neben den simplem, aber effektiven Drumming - welches zeitweise mehr nach Computer denn nach Mensch klingt) selbst nur ein weiteres Instrument in diesem apokalyptischen Inferno ist , stört in den folgenden sieben Eruptionen nur wenig – dass sich aber die Songs im Aufbau und Tempo oft wie ein Ei dem anderen gleichen schon eher. Auch das nebulös betitelte „A. H.“ lässt so manche negative Interpretiermöglichkeiten offen…

Highlights im qualitativ leicht überschnittlichen Thrashfutter sind das mit einem Eierquetsch-Scream startende, zuweilen ins blastige abdriftende „Join the Blind“, welches in so manchen Momenten wie angeschossene Kreator rübertönt, das straighte Banggewitter "I am I" und das verspieltere, nicht pausenlos nach vorne geifernde „Eyes of Fire“.
Dazwischen gibt’s immer wieder nette Arschtreter-Passagen welche aber auf Dauer etwas konturlos – dazu aber herrlich übellaunig - durch die Botanik lärmen….
Vielleicht sollte sich der Einzelkämpfer doch die ein oder andere Unterstützung an Bord holen; dann klappts evtl. auch mit der erforderlichen Abwechslung im ansonsten ansprechenden „Man Made Paradise“?



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: PMH (26.05.2008)

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