Hollenthon - Opus Magnum

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VÖ: 30.05.2008
Bandinfo: Hollenthon
Genre: Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

Zu dieser Veröffentlichung haben wir 2 Meinungen:

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Sieben lange Jahre hat es gedauert, bis uns Martin Schirenc mit einer neuen HOLLENTHON Veröffentlichung beglückt hat. In dieser Zeit ist einiges passiert – besonders einschneidend ist vor allem das Ende von PUNGENT STENCH, das wohl zu einer Fokussierung auf HOLLENTHON führen wird.
Doch nicht alles ändert sich innerhalb von 7 Jahren: HOLLENTHON bleiben ihrer musikalischen Ausrichtung auch heute weitgehend treu und etablieren sich in ihrem eigenen Genre, das eigentlich jeglicher Genrebezeichnung trotzt. Die Plattenfirma nannte den Stil „Epic Dark Metal“, doch wenn man alle Ingredienzien dieses mächtigen Werkes einfügt muüsste die Bezeichnung „Epic Dark Folk Ethno Symphonic Progressive Black Melodic Metal“ heißen. Mit anderen Worten: Alle dämlichen und überstrapazierten Genrebezeichnungen sollten außen vor bleiben, schließlich geht es um die Musik! Und jene kann man nicht mit Hilfe weniger Worte erklären…

Unterschiede zum wunderbaren “With Vilest Worms To Dwell" sind dennoch vorhanden.
„Opus Magnum“ ist doch um einiges sperriger und schwerer zu konsumieren. Aber „Opus Magnum“ ist zugleich auch vielschichtiger und variabler. Während auf dem Vorgänger noch recht klare Melodiestrukturen dominierten, ist „Opus Magnum“ sehr bombastisch und in sich komplex. Mastermind Schirenc agiert dabei progressiver als der Großteil der Prog Metal Bands, da es sich bei „Opus Magnum“ wahrlich um ein „fortschrittliches“ Werk handelt.
Bereits der Opener "On the Wings of a Dove“ ist ein bombastischer Track, dessen zu Beginn vorhandene geradlinige Struktur im Endeffekt eher ein wieder kehrendes Motiv als die Gesamtstruktur des Songs ausmacht. Chöre und harsche Gesänge wechseln sich munter miteinander ab und sorgen für eine interessante Atmosphäre. “To Fabled Land“ erinnert nicht selten an die mächtigen THERION, da die Kombination von Klassik und Metal von den Schweden ähnlich propagiert wird. Auf “Son of Perdition“ gibt es sogar klare, weibliche Vocals zu bestaunen. Diese fügen sich überraschend gut in den – für HOLLENTHONsche Verhältnisse – sehr geradlinigen Song.
Prägend für „Opus Magnum“ sind die Wechselspiele aus Chören, rauen Vocals und sogar gelegentlichem Klargesang. Zudem sind auf „Opus Magnum“ viele orientalische Elemente in den Sound inkludiert worden, die jene besagte Atmosphäre der Songs entscheidend beeinflussen. Beispiele dafür sind z.B. "Once We Were Kings“, das zu Beginn an AMORPHIS erinnernde „Dying Embers“ und vor allem das abschließende Epos “Mysterium Babel“.
“Mysterium Babel“ ist sozusagen die vertonte Identität der Band: Episch, inklusive breiter Strukturen und vieler Instrumentalschichten, lässt der Song den Hörer mit einem staunenden Kopfnicken zurück.

„Opus Magnum“ benötigt Zeit um sich entfalten zu können. HOLLENTHON fordern den Hörer auf, sich auf diese musikalische Reise zu begeben. Manchmal hätten etwas kompaktere Strukturen dem einen oder anderen Song vielleicht gut getan. Dennoch können HOLLENTHON auch mit ihrem dritten Album überzeugen. Man muss ein gehöriges musikalisches Talent aufweisen, um solche Songs schreiben zu können. Die Verbindung von Klassik und Metal scheitert fast immer: Bei HOLLENTHON aber wirkt sie in sich stimmig!
Neben Martin Schirenc’s starker Leistung muss man aber auch explizit auf die Drumkünste Mike Gröger’s hinweisen: Er schafft es nämlich sein Drumming perfekt der Stimmung des jeweiligen Songs anzugleichen. Ein starkes Album einer starken Band!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: El Greco (23.05.2008)

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