Sorgsvart - Vikingtid og AnArki

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VÖ: 20.03.2008
Bandinfo: Sorgsvart
Genre: Black Metal
Label: Einheit Produktionen
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Lineup  |  Trackliste

Black Metal mit Folk Zitaten zu mischen (man nennt es in manchen Ausprägungen Viking Metal, in anderen Ausprägungen Pagan Metal und eigentlich gibt es ja keine gröberen Unterschiede zwischen diesen irreführenden Schubladen) scheint wirklich „trendy“ zu sein.
Oft äußert sich das dann in schrägen „Wikingerchören“ und merkwürdigen Ausdifferenzierungen der skandinavischen Folk Musik, die bisweilen derart mit Pathos um sich werfen, dass man davon beinahe erschlagen wird. Dies wird dann nicht selten zu einer furchtbar peinlichen Mixtur, die man aufgrund von Niveaulosigkeit und fehlendem Hintergedanken in nüchternem Zustand ohnehin nicht konsumieren kann.

Und dann gibt es da noch Sorg, das musikalische Ausnahmetalent aus den finsteren Wäldern Norwegens. Ohne die Texte zu verstehen bin ich mir doch sogleich sicher, dass die Inhalte der Musik nicht bloß auf die Vernichtung der Leber abzielen.
SORGSVART klingt auch 2008 ganz speziell: Sehr epische Tracks mit gänzlich unterschiedlichen Teilstrukturen werden zu einem sinnvollen Ganzen.
Egal ob rasende Black Metal Teile oder hymnisch-melodische Epik: Diese Komponenten wirken nicht wie Fremdkörper, sondern fügen sich naht- und problemlos ineinander.
Die einzelnen Songs zu beschreiben grenzt an einen Frevel sondergleichen. Bereits das Titelstück weist eine Vielzahl an Facetten auf, die es zu hören und nicht zu beschreiben gilt.

Wer es episch und vielseitig liebt, der sollte eben jenem Titeltrack und dem 15-Minuten Monster “Bleivkmaen Ein Haglandsfaen“ seine Beachtung schenken. Doch auch mit etwas weniger Komplexität und Anspruch kann Sorg überzeugen: „Opp Kamerat“ ist z.B. um einiges geradliniger und beschwingter. „Hedersmann“ wiederum verbindet Black Metal und Melodie auf wunderbare Art und Weise. Auch die Instrumentals führen einen in eine finstere Welt, die aber nicht zur vertonten Depression verkommt. Sorg agiert zu vielseitig um nur eine Art der Emotion auszudrücken.

Die Kritikpunkte sind rar gesät, da sogar das gewöhnlich komplett irrelevant strukturierte Zusammenspiel von Keyboards und Gitarre sehr gut funktioniert. Einzig und allein bei „Krakaviso“ bewegt man sich zu sehr in aufdringlichen Gefilden. Da ist man aufgrund dieser zu pompösen Keyboards leider nahe an der Zerstörung der Atmosphäre.

In diesem Subgenre wird man aber kaum etwas besseres finden: SORGSVART legen hier ein wahres Monstrum des schwarzen Folks vor. Sorg ist ein großes Talent und kann trotz seines noch jungen Alters bereits den einen oder anderen Geniestreich vorlegen. Diese Musik braucht Zeit um sich zu entfalten. Doch wer sich diese Zeit nimmt, bekommt seine Gratifikation. Versprochen! Freunden dieses Subgenres ist „Vikingtid Og Anarki“ frostigstens empfohlen!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: El Greco (01.05.2008)

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