Hämatom - Wut

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VÖ: 25.01.2008
Bandinfo: HÄMATOM
Genre: Metal
Label: Megapress
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Lineup  |  Trackliste

Seit mittlerweile vier Jahren Touren die Jungs von HÄMATOM nun schon durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Zuerst als Support, dann auf Festivals waren sie schließlich 2006 auf ihrer ganz eigenen Tour unterwegs. Aber eines fehlte noch, um das Glück vollkommen zu machen: ein Debüt-Album. Und so präsentieren NORD, OST, SÜD und WEST nun nach einem guten Jahr Arbeit ihr Album „Wut“, das – genau wie die Band – stark polarisiert.

Und das ist durchaus gewollt – dazu Gitarrist OST: „Mit Sicherheit gefallen wir nicht jedem und das ist gut so.“ Durchaus löblich, jedoch muss ich mich zu der Gruppe zählen, bei der der Funke nicht wirklich überspringen will. Das mag aber auch vor allem daran liegen, dass deutsprachiger Metal eine heikle Angelegenheit ist. Auf Englisch schreit es sich nun einmal besser – oder wir haben uns einfach zu sehr daran gewöhnt – jedenfalls scheinen die Tracks von HÄMATOM manchmal etwas holprig. Zwar klingen die Tracks durchaus wütend, sie können aber genauso gut als asymmetrisch angesehen werden.
All dies zum Trotz muss man den Herren eines lassen: Das was sie machen machen sie technisch gut. So auch auf ihrem Album. Schon der erste Track „Los Geht’s“ weckt Neugier, und selbst, wenn man davon nicht vollkommen begeistert ist fragt man sich dennoch schon nach der ersten Nummer, wie sich das wohl live anhören würde. Die zweite Nummer „Leck mich“ erklärt sich inhaltlich von selbst. Generell ist in „Wut“ vom Text her alles dabei, was eine Band in ihrem Debüt-Album braucht, damit sich der Hörer ein Bild von ihnen machen kann. Da wären zum Beispiel noch ein Anti-Rassismus-Song („Fremd“), ein eher düsterer Song („Homo Sapiens“) oder ein Ich-bin-immer-der-Böse-Song („Das schwarze Schaf“). Aber leider haben sich auch drei Balladen eingeschlichen, von denen sich zwei gegenseitig konsequent unterbieten. „Freier Fall“ und „Willkommen im Nichts“ klingen nämlich sehr stark nach der Hoffnung auf eine Platzierung in den Charts und passen somit gar nicht zu den restlichen Songs. Die dritte Ballade im Bunde („Schmerz“) ist da noch am leichtesten zu verkraften. Ein gut gemeinter Rat: Schuster bleib’ bei deinen Leisten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass HÄMATOM durch ihre zahlreichen Touren ohnehin bereits eine beachtliche Fan-Gemeinschaft haben, die sich sicher durchaus über dieses Album freuen wird. Für alle anderen, die bis jetzt noch nichts von NORD, SÜD, OST, WEST und von ÄQUATOR (ihrem Produzenten) gehört haben heißt es sicherheitshalber zuerst Probehören.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: rob (07.04.2008)

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