Seventh Avenue - Terium

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VÖ: 28.03.2008
Bandinfo: Seventh Avenue
Genre: Heavy Metal
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Der klassische Metal scheint in deutschen Landen wieder eine Renaissance erleben zu dürfen. Plötzlich wird man mit neuen Veröffentlichungen von weniger neuen Bands konfrontiert, die der Dürreperiode des Teutonenstahls den Garaus bereitet. SEVENTH AVENUE sind eine dieser alles andere als neuen Bands, die nach vier Jahren ohne Veröffentlichung nun endlich das neue Werk “Terium“ auf den Markt werfen.
Auf “Terium“ wird dann auch gleich mal klar gemacht, dass man nicht untätig war in den letzten 4 Jahren: 15 Songs und eine Spielzeit über 71 Minuten umfasst dieses Konzeptalbum.

Fans von GAMMA RAY (in ihrer mittleren Schaffensperiode) und teilweise auch HELLOWEEN dürften an „Terium“ auch ihre helle Freude haben. Die Songs sind stimmig arrangiert und instrumental tadellos umgesetzt. Auch Sänger Herbie Langhans macht seine Sache prächtig, und gleicht seine Stimme den Anforderungen des Songmaterial weitestgehend an – mal ruhiger, mal kraftvoller, mal in höheren, mal in tieferen Tonlagen.
Manchmal greift man aber auch etwas zu tief in die Kitschtonne – der Titeltrick ist ein gutes Beispiel dafür. Zudem hätte es wohl auch gereicht nur eine (Halb-)Ballade auf dieses Album zu packen. Hier hat man mit “Hands of the King“ und “Innocence“ gleich mehrere, höchstens durchschnittliche „ruhigere“ Stücke am Start. Manchmal hat man das Gefühl, dass weniger hier doch mehr gewesen wäre. Ein paar Songs kommen über den gefälligen Durchschnitt nämlich leider nicht hinaus.
Schade eigentlich, da der Großteil der flotten Tracks zu gefallen weiß: “Crowd in the Dark“ ist ein feiner Metal Brecher, “Futures Dawn“ eine schöne Hymne, “Priests and Servants“ sowieso ein äußerst gelungener Song, der den Hörer in Partylaune versetzt. Das absolute Highlight des Albums folgt aber interessanterweise am Ende: “New Era“! Schon merkwürdig, einen so tollen Song an das Ende einer so langen Platte zu setzen, auch wenn es thematisch wohl unumgänglich war.

Was bleibt, ist ein gutes, gänzlich unmodernes Metal Album. “Terium“ ist besser gemacht als der Großteil der Konkurrenz, auch wenn es natürlich so originell ist, wie ein Pfarrer in der Kirche. Ach ja, Metalheads mit radikaler anti-christlicher Gesinnung könnten sich über die Texte mokieren. Auch wenn sie mir nun nicht vorliegen, scheinen sie doch sehr christlich angehaucht zu sein. Trifft meinen persönlichen Geschmack zwar auch nicht, doch ist dies aus der Wertung ausgeklammert. Das Hörvergnügen wird dadurch nicht getrübt.
Wer auf den guten, alten Teutonenmetal steht, sollte ein Ohr riskieren. Denn auch wenn SEVENTH AVENUE sicher keine Heerscharen an neuen Fans dazu gewinnen werden, werden sie ihre Zielgruppe damit sicher zufrieden stellen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: El Greco (31.03.2008)

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