MOTOROWL - This House Has No Center

MOTOROWL startet mit seinem neuen Album "This House Has No Center" richtig durch! Überall gibt es positive Kritiken und daher musste ich mir die Platte der Jungs auch mal schnappen. Schon nach dem Intro startet der Song "All Bells Ring" mit Synth-Sounds aus dem Keyboard. Dazu gibt es einen sanften Gesang, Stoner-Rock-mäßige Gitarrenriffs und schnelle Drums. Die Mischung macht es hier absolut nicht langweilig. Immer wieder gibt es kleine Akzente von den Drums oder kurze Passagen, die melodisch etwas aus der Reihe fallen, aber insgesamt ist eine klare Songstruktur erkennbar.

Dabei sind die Songs gar nicht mal so kurz. Fast jeder Track geht über fünf Minuten und nimmt sich die Zeit, die er braucht, um seine Geschichte zu erzählen. Sei es durch längere Intros oder Outros. Aber auch kürzere Titel wie "Fences", die wesentlich ruhiger sind, scheinen wie kleine Pausen in einer Reise und nicht wie Lückenfüller, sondern bieten Platz zum Durchatmen, bevor es danach sofort mit doomigen Riffs, oder auch mit blumigen Hippiesounds aus dem Keyboard weitergeht.

Jeder Song auf dem Album transportiert zwar dasselbe Gefühl, aber trotzdem in immer wieder anderen Gewändern. Wie ein kontrolliertes Chaos treffen schnelle Gitarrensolos auf Orgelklänge von den Keys, kraftvolle Drumbeats auf gefühlvollen Gesang, der wie in "Clean Passage" aber auch sehr energisch werden kann und dann wiederum von sanften Pianotönen untermalt wird.

Zu den Lyrics sagt die Band: 

"Das neue Album "This House Has No Center" befasst sich inhaltlich mit dem Gedankenspiel einer Person, die auf der Suche nach der ultimativen Wahrheit feststellt, dass die Wahrheit nie ohne Perspektive zu begreifen ist. Lyrisch ist das ein Haus ohne Mitte, ein Raum ohne Ende. Visuell wird das Ganze gefestigt durch ein Haus, das aus mehreren architektonischen Epochen "zusammengewürfelt" wird und sich in einem leeren Raum befindet."

Fazit: Für mich könnte die Musik von MOTOROWL so etwas wie der Soundtrack von Stranger Things sein, da das Gefühl von 80er-Rock aufkommt – aber durch die moderne Prog-Note, wird das Ganze nicht zu abgespaced. Vor allem der warme und klare Gesang von Max ist dabei im Zentrum der Musik. Aber auch alle Musiker an den Instrumenten können überzeugen. Das dritte Album von MOTOROWL ist definitiv der nächste logische Schritt für eine Band, die weiß, was sie kann und will.