Restare - König Der Irren

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VÖ: 17.11.2023
Bandinfo: Restare
Genre: Groove Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Die Band RESTARE aus Niederösterreich ist schon seit satten elf Jahren unterwegs und hat im November des vergangenen Jahres endlich ihr Album „König der Irren“ präsentieren können. Satte fünf Jahre wurde an dem feinen Rund gearbeitet, wenn auch die Pandemie und ein Besetzungswechsel zu gewissen Verzögerungen führte. Nun ist es also höchste Zeit, sich mit dem Groove-Metal des Quartetts einmal auseinanderzusetzen. 

Begonnen wird mit einem theatralischen "Intro", welches sich langsam aufbaut, bis der Protagonist, der uns über das ganze Album hinweg begleiten wird, zu sprechen beginnt. Mit philosophischen Worten leitet er uns zum ersten Song „Gib mir den Hass“, der einem mit deftigem Groove einmal den Magen durchmassiert. Sänger Maxl brüllt sich die Seele aus dem Leib und liefert textlich einen interessanten Lösungsweg zum Umgang mit Versagen und Schicksalsschlägen. 

Nachdem der Hass seinen Platz gefunden hat, wird es mit „Alles oder Nichts“ textlich eher waghalsig, und die Musik geht von Groove-Metal eher in die Richtung von klassischem Hard Rock. Speziell der Refrain ist sehr eingängig, sodass man schon das Publikum beim Mitschreien vor dem geistigen Auge hat. Mit „Für immer“ wird es dann wieder etwas deftiger, auch wenn hier erstmals das Thema Liebe aufkommt. Es handelt sich jedoch um verschmähte Liebe, und daher erklärt sich auch die Wucht mit welcher Maxl den Text vorträgt. Rein von der Komposition her ist dieser Song mein absoluter Favorit. 

„Der gehängte Mann“ ist das Resultat der gescheiterten Liebe, und mit diesem Song zeigen RESTARE eher ihre experimentelle Seite. Mit interessantem Einsatz von Hall, Einspielern und massiven Basssound lockert die Band hier den Sound etwas auf, bevor es in „Frei um zu leben“ schon fast thrashig wird. Anscheinend hat der Protagonist nach den Schicksalsschlägen festgestellt, dass man erst nach dem Überwinden der Angst vor dem Tod frei ist, um zu leben. 

In dieser Freiheit findet sich der schlussendliche „König der Irren“ und realisiert kurz vor dem „Outro“, dass er besser dran ist, wenn er seine Arme öffnet, wie man in „Öffne die Arme“ zu Gehör bekommt. 

Fazit: Ich bin selten ein Fan von Konzeptalben, da mir manche Konzepte einfach zu lauwarm sind und ich frei interpretierbare Alben eher bevorzuge. Im Fall von RESTARE muss ich sagen, dass mir einerseits die Songs genug Raum für Interpretation lassen, andererseits ist die Rahmenhandlung an sich auch schon sehr gelungen und interessant. Die Erzählung ist in ihrer Art nicht zu direkt und die Songs an sich schön abwechslungsreich. Der Sound ist der Truppe auch sehr gut gelungen, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Eigenproduktion handelt.  Alles in Allem haben sich die 5 Jahre an Arbeit ausgezahlt! 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Gregor Eder (17.04.2024)

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