SODOM - 1982

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VÖ: 10.11.2023
Bandinfo: SODOM
Genre: Thrash Metal
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste

Es war einmal im Jahre 1982. Irgendwo im grauen Ruhrgebiet – genauer gesagt in Altenessen, einem Stadtteil der Großstadt Essen trafen sich drei "untypische" langhaarige Männer um gemeinsam zu musizieren. Man ballerte das erste Demotape ein und es entstand der Song "Witching Metal". Sehr zügiger Thrash Metal erster Sahne.

SODOM- Frontmann Angelripper blickt zurück und sagt „Im Grunde genommen wählten wir damals die falsche Tonart, aber uns ging es nicht um musikalische Korrektheit, sondern um die Attitüde. Wir waren gegen das Establishment, hatten Ärger mit unseren Lehrern und Ausbildern, da wir ihrer Meinung nach die falschen Klamotten trugen und die falsche Musik hörten.“ Such, wie Angelripper mit bürgerlichem Namen heißt, war der Einzige in der Berufsschule der Metal hörte. Der Rest der Schule stand auf New Wave oder NDW. "Ich hatte 30 Mann in der Berufsschulklasse, keiner außer mir kannte MOTÖRHEAD, und es war mir egal.‘“ sagte Angelripper in einem Interview mit dem Metal Hammer im Jahre 2010.

Deshalb haben Tom und Sodom den Track "1982" geschrieben und erinnern musikalisch wie textlich an die ersten Gehversuche der Band. Jetzt werden sowohl "1982" als auch Neuaufnahmen ihrer frühen Songs "Witching Metal", "Victims Of The Death", "Let´s Fight In The Darkness Of Hell" und "Equinox" erstmalig auf Vinyl verewigt.

Die erwähnten Songs waren bislang nur auf der 2022er Jubiläumsbox zu finden – Rang 6 der deutschen Album-Charts! – und dort ausschließlich auf CD bzw. im Falle der Neuaufnahme von "Equinox" (vom 1986er Debüt "Obsessed By Cruelty") nur als Download.

Die aktuellen Vinyl-Versionen reanimieren nun natürlich noch authentischer den Zeitgeist jener Ära.
Tom: „Vermutlich würden wir solche Songs heutzutage anders komponieren und zeitgemäßer arrangieren. Aber wir sehen diese EP als kleine Zeitreise mit dem Flair der frühen Achtziger. Uns geht es darum, noch einmal an die wilden Jahre zu
erinnern. Damals fanden die Leute Bands wie Motörhead oder Venom schrecklich. Aber wir haben auf deren Meinung geschissen, wir wollten schocken und die Leute entrüsten. Mit dieser EP zeigen wir noch einmal, dass wir durchgehalten und nie unsere Ideale verraten haben. SODOM sind bis heute bodenständig geblieben. Es ist kein Zufall, dass sich unser
Proberaum noch immer in der Stauderstraße (Essen-Altenessen) in einem alten Fabrikgebäude befindet.“

Gleichzeitig schlägt die neue EP aber auch einen bewussten Brückenschlag in die Gegenwart: Alle fünf Songs wurden von der aktuellen SODOM-Besetzung eingespielt. Zu der zählen neben Tom Angelripper (Gesang, Bass) auch die Gitarristen Frank Blackfire und Yorck Segatz sowie Schlagzeuger Toni Merkel, der die Stücke produziert, gemischt und gemastert hat. Übrigens kamen ausschließlich traditionelle Instrumente zum Einsatz. Tom: „Die Gitarren wurden mit Marshall-Amps und Mikrophonen aufgenommen, bei den Drums wurde komplett auf Trigger-Signale verzichtet!“ Ebenso authentisch: Das von Sebastian Feld neu gestaltete Artwork in Anlehnung an das kultige Cover des allerersten Sodom-Demos.

Eine Bewertung gibt es für diese EP keine – wofür auch?
In den Schränken der Sammler wird das Teil auf jeden Fall stehen (müssen).

Wer das Ruhrpott-Quartett in 2023 noch live sehen möchte hat die Gelegenheit:

27.12. Oberhausen – Turbinenhalle 2
28.12. Heidelberg – Halle 02
29.12. Regensburg – Eventhall Airport
30.12. Erfurt – Central
 


Ohne Bewertung
Autor: Jörn Janssen (03.11.2023)

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