ENEMY EYES - History's Hand

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VÖ: 18.11.2022
Bandinfo: ENEMY EYES
Genre: Heavy Metal
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

Johnny Gioeli, bekannt vor allem als Sänger von AXEL RUDI PELL, gönnt sich mit ENEMY EYES ein neues Projekt in dem er seine Vision, klassischen Hard Rock mit europäischem Metal zu verbinden, verwirklichen will. Es handelt sich hierbei um den offiziell 100. Release des Arbeitstiers. Auch nicht schlecht, bedenkt man seine kraftvolle Stimme, die nach wie vor so klingt, wie zu seinen Anfangszeiten. Johnny ist wohl, meiner bescheidenen Meinung nach, einer der großen Metalsänger unserer Zeit. Unterstützt wird er von einer Backing Band aus dem Frontiers Records Stall, darunter Alessandro Del Vecchio, dem Hausproduzenten des italienischen Labels.

Wie klingt also sein neues musikalisches Unterfangen? Metallisch auf jeden Fall, härter als ARD, deftige Gitarren, eine moderne, aber nicht nervende Produktion und über allem thront einer der wohl unterbewertetsten Sänger im Metalhabitat. Gut, das kann auch anders gesehen werden, ist doch ARP nicht gerade unbekannt, aber vor allem für die härtere Garde wird Johnny Gioeli ein eher unbeschriebenes Blatt sein. Dass die Band Hits sonder Zahl vorzuweisen hat, ist Fakt, mir hat sich die Combo tatsächlich erst über das Lied "Tear Down The Walls" erschlossen, welches sich mir über den Rock Antenne Heavy Metal-Stream via Spotify erschlossen hat. Ein Song zum Niederknien.

Zurück zu ENEMY EYES. Erstes Album also und Songs, die genau in die Beschreibung des Labels passen, auch wenn ich da weniger klassischen Hard Rock höre aber sehr viel Power Metal auf jeden Fall, modern, aber nicht zu modern produziert und vollgepackt mit – ähm – einigen packenden Songs, die sofort zugreifen und fistraisend reüssieren. 

Mit "Here We Are" starten die Jungs fast schon symphonisch und hauen Melodie um Melodie heraus. "History´s Hand" ist beinahe schon thrashig bis wir uns hin in schön ruhige Gefilde begeben. Schön heavy, schön voller Melodie und einem Chorus zum Niederknien. Dann bremst der Song hin zu einer Pianopassage, bevor es mit einem knackigen Solo hin zum abschließenden Refrain geht. Superb.

Und so geht es weiter, auch wenn nicht alle Songs derb zünden. "The Chase" ist eher durchschnittliche Kost, vor allem der Refrain versinkt recht schnell im Power Metal Universum, wenn auch hier der Refrain oberer Durchschnitt ist. Wir stampfen weiter durch "Preying On Your Weakness", heavy, marschierend, Johnny gibt hier wieder alles.

Euro-Power-Metal bei "What You Say" erringt auch keine Originalitätspreise, gewinnt aber wieder im Chorus wie so oft auf dem Album. "What I believe" ist die Halbballade des Albums. Kann man so machen. Ich bin ja in meiner soften Seite ein Freund solcher Songstrukturen deshalb gefällt mir der Schmachtfetzten sehr gut.

"The Miracle in You", wieder europäisch und auch hier haben wir den Refrain, der den Songs rettet, auch wenn die Grundstruktur zum Schädelwackeln einlädt.

Heavy wird uns "Broken" um die Ohren gehaut bevor wir mit "Rat Race" zum Ende kommen.

Wir haben hier Power Metal mit vielen Melodien, die Songs sind ab und an etwas beliebig, dann wieder krankhaft geil. Mit etwas stringenterem Songwriting wäre hier eine höhere Benotung möglich, hoffen wir also auf das nächste Album der Jungs.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (17.01.2023)

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